TES, Band 1, Teil 2, Kapitel 1

Das Studium der Zehn Sefirot – TEIL 2

Igulim und Joscher- Sphären und Geradlinigkeit

Kapitel 1

Betrachtet die 10 Sefirot bezogen auf Igulim, die sich nach der Einschränkung ausgebildet haben, und das Licht der Unendlichkeit, das sie umgibt. Und das sämtliche Licht in den Sefirot den Igulim empfangen sie ueber eine Kav – eine Linie. Enthält elf Punkte:

1. Die Kav ähnelt einem dünnen Rohr. 2. Die Ausbreitung des Lichts der Unendlichkeit im Raum. Die Ausbreitung war stufenweise. 3. Der Igul – die Späre, verschmilzt nicht mit der Unendlichkeit, sondern verbindet sich mit ihr über eine Kav – eine Linie. 4. Das Licht der Unendlichkeit umgibt und wirkt aus der Ferne auf den Igul ein. 5. Die Ordnung der Entstehung von 10 Sefirot der Igulim. Die Kav wird Adam Kadmon genannt. 6. Die Kav verbindet alle Igulim miteinander. 7. Jede Welt und jede Sefira bestehen aus 10 einzelnen Sefirot, die ihrerseits aus 10 weiteren bestehen usw. bis zur Unendlichkeit. Die Sefirot der Igulim umgeben einander wie die Ringe einer Zwiebel. 8. Jeder Igul, der sich näher an der Unendlichkeit befindet, wird höher und erhabener als der andere betrachtet. So setzt sich das bis zu Dieser Welt bzw. Olam aZe fort, die sich in einem zentralen Mittelpunkt befindet, am entferntesten von der Unendlichkeit und komplett materiell.

Die Kav gleicht einem dünnen Rohr

1) Und diese Kav1 (wörtl. die Linie) gleicht einem3 dünnen Rohr2. In ihr breiten sich Wässer des höheren Lichtes der Unendlichkeit4 aus und gehen zu den Welten hindurch, die sich anstelle dieser Luft und des Raumes befinden.

– Or Pnimi –

1. Das ist die Linie – die Kav, die aus dem Licht der Unendlichkeit nach der Einschränkung in den Raum nach innen  heraustritt (siehe oben den Teil 1, Überschrift 2, Punkt 2)

2. Die Kelim der 10 Sefirot, im Bezug auf Joscher (wörtl. Geradlinigkeit) werden ein „Zinor“ – ein Rohr oder „Zinorot“ – Röhre genannt, weil sie mit absoluter Macht die Wege des Lichtes einschränken, das sich mit grosser Präzision in ihnen ausbreitet. Damit breitet sich das Licht nur auf bestimmte Art innerhalb der Kelim aus. Entsprechend dem Beispiel mit einem Rohr, das mit absoluter Präzision das Wasser einschränkt, das durch das Rohr fließt und in gleicher Form aus dem Rohr weiter herausfließt. Wie in einem dünnen, als auch in einem breiten Rohr komplett ohne Veränderungen. Ähnlich wie die 10 Sefirot der Joscher werden auch die Lichter genannt, die diese Zinorot durchlaufen, weil sie sich nach den Gesetzen dieser Zinorot ausbreiten – in der Geradlinigkeit und der Gerechtigkeit. Mit den anderen Worten: in ein Kli, das mehr feiner ist, kleidet sich das Licht, das mehr höher ist, ein, weil in den Sefirot noch ein starker Einfluß dieser Zinorot ohne Veränderung verblieben ist.

Und die Kraft dieser Macht, die in den betrachteten Zinorot vorhanden ist, dass jedes Verlangen der höheren Stufe eine verpflichtende Kraft der unteren Stufe ist, die als Folge der ersten entstanden ist. Und deshalb wirkt die Einschränkung auf das 4te Stadium in den Kelim von Joscher ein, die sich in den Kelim von Igulim noch als freies, selbständiges Verlangen befindet, deren Folge als Kraft und Einwirkung sie sind und durch welche sie verpflichtet sind. Entsprechend oben gesagtem wird diese Kraft wird als der Schirm genannt.

Es ist das, wovon das Buch „Tikunei Sohar“ spricht, dass bei einer Veränderung des Wortes „Razon“ das Wort „Zinor“ entsteht (in hebr. bestehen die beiden Wörter aus den gleichen Buchstaben). Das bedeutet, dass dem Begriff „Zinor“ – dem Rohr bzw. dem Kanal der Begriff „Razon“ – das Verlangen gegenüber gestellt wird, weil es sich aufzwingt und entgegen dem gewünschten handelt. Und aus diesem Grund sehen wir in allen Kommentaren und Deutungen, wenn wir den Begriff der Abstossung des Lichtes aus dem 4ten Stadium hervorheben und betonen möchten, nennen wir es eine Einschränkung. Wenn wir allerdings die zusätzliche Kraft der Einschränkung seitens der Kav hervorheben wollen, wodurch sich das Licht im 4ten Stadium nicht ausbreitet, definieren wir es als einen Schirm – eine Kraft, die eine Ausbreitung des Lichtes im 4ten Stadium verhindert. Wenn wir über das Kli im ganzen sprechen – über das Kli und den Schirm zusammen, nennen wir es ein „Zinor“ – ein Rohr, ferner wenn wir über das Licht, das Kli und den Schirm zusammen, d.h. über das in den Zinor eingekleidete Licht, sprechen, nennen wir dies eine Kav – eine Linie.  Und wenn wir über das Kli, das über keinen Schrim verfügt, sprechen, nennen wir es ein Igul – ein Kreis.

3. Das, was Ari mit dem „einem“ präzisieren will,  ist die Hervorhebung der Korrektur in Form von drei Linien, die in der Welt von Azilut erfolgt. Wir sehen, dass in der Welt von Adam Kadmon diese Korrekur in Form von drei Linien fehlt, sondern ausschliesslich als eine Linie existiert. Der Sinn besteht darin, dass die Korrektur in drei Linien später vollzogen wurde, nämlich in der Welt von Azilut, und dort erfolgt diese infolge der Verknüpfung des Maßes der Barmherzigkeit mit der Eigenschaft der Einschränkung, wie es weiter im Text beschrieben wird. Aber hier, in der Welt von Adam Kadmon, existierte diese Verknüpfung nicht, und aus diesem Grund gibt es hier nur eine Kav.

Das Eintreffen des Lichtes in das empangende Kli der Schöpfung wird als Ausbreitung genannt (s. Fragen über den Sinn, Teil 1, Punkt 14). Wie oben erklärt, heißt dieses empangende Kli ein Zinor (s. dort in Details).

4. Es existiert eine bekannte Unterscheidung der Geburtsstufen von einem Parzuf, wo diejenigen vier Stadien, welche im Verlangen vorhanden sind, wie folgt benannt werden:

– Licht;

– Wasser;

– Himmel;

– Einhundert Segen oder einhundert Tore.

Das passiert wegen der Ablösung der Lichte, die sich nicht an ihren Stellen befinden, denn, wie oben erwähnt, aufgrund dieser Ablösung nimmt das Licht die Form des Wassers ein. Wir sehen auch bei Ari, dass die Wurzel dessen von hier kommt. Nach der Ankunft der Kav wird das Licht, das sich entsprechend der Kav ausbreitete, bezüglich des höheren Lichtes als Wasser definiert. Und aus diesem Grund präzisiert Ari: das Wasser des höheren Lichtes der Unendlichkeit, weil bei der Ausbreitung des Lichtes entlang einem dünnen Zinor (einem dünnen Rohr), wurde das Licht viel schwächer als in der Unendlichkeit und wird im Bezug auf die vorherige Stufe als Wasser genannt.

Die Ausbreitung des Lichts der Unendlichkeit im Raum. Die Ausbreitung war stufenweise.

2) Als sich das Licht der Unendlichkeit in Form einer geraden Linie5 innerhalb dieses Raums erstreckt hat, verlängerte es sich nicht gleich bis zum Boden6, sondern breitete sich stufenweise aus. Am Anfang breitete7 sich das Licht in Form einer Linie aus und dort, im Ursprung der Ausbreitung als eine Kav – eine Linie, breitete es sich aus, verlängerte sich und ist einer einheitlichen Sphäre gleich geworden, rundherum abgerundet8.

– Or Pnimi –

5. Das Licht, das sich nach den Gesetzen der vier Stadien stufenweise, d.h. vom feinen zum groben, ausbreitet, und im vierten Stadium aufhört, nennt sich eine „Kav Jaschar“ – eine gerade Linie.

6. Mißverstehe nicht die Deutung der Wörter „gleich“, „langsam“ oder „stufenweise“, über die man hier in der zeitlichen Form spricht. Denn die Spiritualität liegt bekanntlich über der Zeit. „Gleich bis zum Boden“ bedeutet ohne einer stufenweisen Veränderung. Und „stufenweise“ heißt eine Ausbreitung nach den Stufen, was bedeutet, dass die Ausbreitung in Form der vier Stadien, wie oben erklärt, war.

7. Das ist die „Wurzel“ dieser neuen Ausbreitung, die eine Kav bzw. eine Linie, genannt wird. In dieser neuen Schöpfung emaniert eine besondere Wurzel, die in ihr mit einer neuen Eigenschaft aufleuchtet, die Sefira Keter dieses Strahls genannt wird. Und aus diesem Keter breitet sich das Licht der Unendlichkeit entlang der Kav nach den vier bekannten Stadien aus. Das erste Stadium wird die Chochma genannt, das Zweite – die Bina, das dritte Stadium nennt man der Seir Anpin und das vierte Stadium – die Malchut. Und über diese Ordnung der Ausbreitung erklärte Ari bereits oben: “sich stufenweise ausbreitete”, und meinte damit, dass sich zuerst der Keter ausbreitete, danach die Chochma, dann die Bina, der Seir Anpin und schließlich die Malchut (siehe Fragen über den Sinn der Wörter, Teil 1, p.8, Sinn des Wortes „danach“)

8. Der Sinn des Wortes der „Igul“ (siehe Teil 1 “Sinn der Begriffe” Punkt 41, Teil 1, Überschrift 1, Punkt 100). Und weil das Licht, das sich zu Kav bezieht, sich in den Igul – den Kreis einkleidet, nennt es sich deshalb ein „Galgal“ bzw. eine Sphäre.

Der Igul verschmilzt nicht mit der Unendlichkeit, sondern verbindet sich mit ihr über eine Kav

3) Und dieser Igul verschmolz9 nicht mit dem Licht der Unendlichkeit, das ihn von allen Seiten rundherum umgeben hat. Und wenn das Licht mit ihm verschmolzen wäre10, dann kehrte alles zum Zustand zurück, der einst gewesen ist und alles annullierte sich im Licht der Unendlichkeit, und Seine Kraft emanierte überhaupt nicht, sondern wäre überall nur das Licht der Unendlichkeit vorhanden, wie einst vorher. Deshalb liegt dieser Igul am Igul der Unendlichkeit an, verschmilzt aber nicht mit ihm. Und im wesentlichen entsteht ausgerechnet mittels dieser Kav30 die gesamte Verbindung20 und die Verschmelzung dieses erschaffenen Iguls mit Ein Sof, durch welchen das Licht der Unendlichkeit durchgeht, herabsteigt, sich ausbreitet und in diesen Igul gelangt.

– Or Pnimi –

9. D.h. das sämtliche Licht, das in den Igulim vorhanden ist, ist das, was sie von der Kav erhalten, wo sein Leuchten – ein neues Leuchten ist, da in diesem Leuchten nur die drei vorher erwähnten Stadien gibt, und es sich aus diesem Grund vom Licht der Unendlichkeit unterscheidet, das den Igul als „Agol“ – das abgerundete Licht – umgibt (s. Teil 1, Kap. 2, Punkt 3). Und es ist das, was Ari meint mit „er verschmilzt nicht mit dem Licht der Unendlichkeit“, dass sich die Form (die Eigenschaft) des runden Lichts der Sefira Keter von Igulim des Lichtes der Unendlichkeit unterscheidet, dagegen führt nur die Gleichheit der Eigenschaften zur Verschmelzung der spirituellen Objekte (s. Sinn der Begrifflichkeiten, Teil 1, Punkt 12, auch Or Pnimi Teil 1, Kap. 2, Punkt 1, beginnend mit „Aus dem gesagten“). Das Umgebende – bedeutet, die Ursache bildend.

10. D.h. wenn sein Leuchten 4 Stadien gehabt hätte, so wie das Licht der Unendlichkeit selbst, dann stimmte seine From (die Eigenschaft) mit der Unendlichkeit überein und wäre mit ihr verschmolzen. Und dann verschwände das Leuchten im Licht der Unendlichkeit und wäre vollkommen ununterscheidbar.

20. Das sich von der Unendlichkeit bis zur Schöpfung ausbreitende Licht nennt sich das direkte Licht. Und das direkte Licht ist mit der Schöpfung mittels einer Einkleidung in das reflektierte Licht verbunden, das vom Schirm nach oben durch die Kraft des Zivug de Aka‚a aufsteigt, dessen Sinn weiter im Text betrachtet wird. Weil dieses reflektirte Licht vom Schirm nach oben im 4ten Stadium der geraden Kav aufsteigt, nennt es sich eine Verbindung bzw. eine Verknüpfung. Es fängt und schließt das höhere Licht in einem Zirkel auf die Weise um, dass an der Stelle wo das reflektierte Licht das höhere Licht nicht einkleidet, gilt dieses Licht bezüglich der Schöpfung als nicht existierend. Weil die Schöpfung es ohne dieser Einkleidung nicht erlangen kann, die das reflektierte Licht genannt wird, was weiter im Text betrachtet wird. Und das gleicht einer Öllampe, wo trotzdem, dass das Leuchten in ihr vom Öl kommt, verbindet sich das Licht mit dem Öl nur mittels eines Dochts. Und falls der Docht endet, erlöscht die Kerze, obwohl dort noch viel Öl übrig bleibt.

30. Der Sinn besteht darin, dass es in den Igulim keinen Schirm gibt, der das reflektierte Licht emporheben könnte, und nach oben gesagten ist die Schöpfung ohne des Schirms nicht in der Lage, sich mit dem höheren Licht zu verbinden (s. Punkt 5). Und dort wurde gesagt, dass das Kli, das die Kav betrifft, sich ein Zinor nennt, und es ist wesentlich schwächer als die Kelim von Igulim, die sich nach der ersten Einschränkung vor der Entstehung der Kav gebildet haben (s. dort in Details). Und deshalb sagt Ari, dass trotzdem, dass die Kelim von Igulim wesentlich höher als die Kav sind, dennoch empfangen sie selbständig kein Licht und das sämtliche in ihnen vorhandene Licht, müssen sie mittels dieser Kav erhalten, der wesentlich schwächeren als sie selbst sind (aus dem bereits besprochenen Grund).

Das Licht der Unendlichkeit umgibt und wirkt aus der Ferne auf den Igul ein.

4) Und die Unendlichkeit befindet sich herum und umgibt40 ihn von allen Seiten, weil sie die Form einer Sphäre bzw. einer Kugel um ihn50 herum einnimmt und von ihm entfernt ist. Und das ist eine zwingende Bedingung, dass das Leuchten der Unendlichkeit in der Schöpfung nur durch diese Kav passiert. Denn, wenn das Licht zu ihr und durch ihre sämtliche Umgebung passierte, befände sich die Schöpfung im Zustand des Schöpfers60 selbst, ohne Grenzen und Einschränkungen auf den Empfang70.

– Or Pnimi –

40. In jeder Sefira unterscheiden wir zwei Typen vom Licht, die sich das innere Licht und das umgebende Licht nennen. Das Licht, das sich in die Sefira einkleidet, nennt sich „das innere Licht“, und das Licht, das nicht in der Lage ist, sich in die Sefira, aufgrund der dort existierenden Grenzen, einzukleiden, zählt als verblieben in ihrer Wurzel. Die Sefira erhält von ihm das Leuchten von ferne, das sich das umgebende Licht nennt. Und wie Ari sagte, dass trotzdem, dass die Igulim von der Unendlichkeit weit entfernt sind, d.h. die Ungleichheit der Eigenschaften zwischen ihnen sehr groß ist, dennoch empfangen sie das Licht von fern von ihr, das sich „das umgebende Licht“ nennt. Es leuchtet auf zwei Weisen: auf die allgemeine Weise und einzeln. Und das Wort „herum“ zeigt auf das allgemeine umgebende Licht, wogegen das Wort „umgebende“ – auf das einzelne umgebende Licht.

50. Wie bereits gesagt. dass dieses umgebende Licht leuchtet, das die Igulim von der Unendlichkeit empfangen, um die Igulim herum umgebend, d.h. um alle 4 Stadien herum. Sogar das 4te Stadium, in dem das innere Licht nicht leuchtet, empfängt dennoch dieses Licht von ferne mittels des umgebenden Lichtes aus der Unendlichkeit. Und Ari klärt den Sinn auf, dass dies so ist, weil die Unendlichkeit auch „die Form einer Sphäre bzw. einer Kugel einnimmt“, d.h. dass das Licht der Unendlichkeit das „abgerundete“ Licht genannt wird, weil es keine Unterscheidung zwischen den Stadien macht, sondern leuchtet und erfüllt ebenfalls das 4te Stadium (s. Teil 1, Kapitel 2, Punkt 3). Und deshalb erreicht sein Leuchten auch das 4te Stadium von Igulim, allerdings von ferne wie oben erklärt.

60. Siehe oben, Punkt 10.

70. Die Einschränkung und der Schirm, die auf das 4te Stadium erfolgt sind, damit dieses kein Licht in sich hinein bekommen hat, schaffen für das Licht eine Grenze, bis zu welcher es sich ausbreiten kann. Es findet auf die Weise statt, dass das Licht an der Grenze zum 4ten Stadium einstellt. Und der allgemeine Empfang der Schöpfung, der sich aufgrund der Einschränkung reduziert hat, nennt sich der eingeschränkte Empfang.

Die Ordnung der Entstehung der 10 Sefirot von Igulim. Die Kav wird Adam Kadmon genannt

5) Und dieser Igul, der erste und meistenteils mit der Unendlichkeit verschmolzen, wird Keter80 von Adam Kadmon genannt. Und danach breitet sich außerdem diese Kav aus, erstreckt sich ein wenig90, rundet sich wieder ab und der 2te Igul entsteht innerhalb des 1sten100. Dieser Igul wird als Igul Chochma200 von Adam Kadmon genannt. Und breitet sich noch ein wenig weiter nach unten aus, rundet sich nochmals ab, und es entsteht der 3te Igul innerhalb des 2ten, der „Igul Bina300 von Adam Kadmon“ heißt. Und auf die gleiche Weise breitete sich aus, erstreckte sich und rundete sich bis hin zum 10ten Igul ab, der als „Igul Malchut von Adam Kadmon400“ genannt wird. Demnach haben wir den Begriff der zehn Sefirot1 geklärt, die in Form von zehn Igulim, einer innerhalb des anderen, entstanden sind2

– Or Pnimi –

80. Man muß die Unterschiede, die in den Namen von zehn Sefirot vorhanden sind, richtig verstehen. Weil wir diese manchmal als 4 Stadien bennenen, gelegentlich nennen wir sie als Jechida, Chaja, Neschama, Ruach, Nefesch und ab und zu als Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin (der selbst 6 Sefirot beinhaltet), Malchut. Und der Sinn besteht darin, dass falls wir nur über die Kelim sprechen, d.h. nur über das Material der Schöpfung, bestimmen wir die Namen von 10 Sefirot, die in ihr gibt, entsprechend den Namen der 4 Stadien im Verlangen zu empfangen. Und falls wir ausschließlich seitens des Lichts sprechen, das in diese Kelim eingekleidet ist, bennenen wir sie: Nefesch, Ruach, Neschama, Chaja, Jechida. Wenn wir nur die Kelim meinen, müssen allerdings auch die Reschimot der Lichter hervorheben, die in den Kelim vorhanden sind, während diese von den für sie bestimmten Lichtern frei sind, nennen wir sie dann nach den Namen: Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut.

Und die Quellen dieser 10 Sefirot, die Keter, Chochma usw. heißen, werden gleich in der Welt der Einschränkung bestimmt, vor der Entstehung der Kav, nach der Abstossung des Lichts der Unendlichkeit aus den 10 Sefirot, bleiben diese Kelim leer vom Licht und werden 10 Igulim genannt. Und wisse, dass trotzdem, dass das Licht aus ihnen verschwunden ist, ließ es in jedem der Igulim ein Reschimot des Lichts übrig, das in jedem Kli weiter verbleibt. Und dieses Leuchten ruft ein Bestreben im Kli hervor, nicht zur Ruhe zu kommen und sich nicht zu beruhigen, bis es nicht zum Empfang des sämtlichen Lichts zurückkehrt, das im Kli gewesen ist – in der Qualität und in der Quantität. Dieses Leuchten nennt sich ein „Reschmot“ (wörtl. eine Aufnahme, ein Gedächtnis über etwas). Und wisse, dass das Wesen der Namen von 10 Sefirot wie Keter, Chochma usw. darin besteht, dass diese grösstenteils die Reschimot der Lichter bestimmen, die in den 10 Kelim verblieben sind.

Und daraus können wir entnehmen, dass es kein einziges Verlangen in keiner der Welten, mal keiner winzigen Erweckung des Willens, nicht in den höheren, nicht in den unteren, nicht in der unbelebten, pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Natur der materiellen Welt gibt, das mit seinen Wurzeln aus diesen 10 Sefirot von Igulim nicht entstammte. Und damit ist gleichzeitig klar, dass es vollkommen unmöglich ist, dass irgendein beliebiges Verlangen in der Realität erweckt wird, wo nicht mindestens ein mal vorher eine Erfüllung offenbart wird, die für dieses Verlangen ausreichend ist.

Und wie wir im ersten Teil des Buches bereits geklärt haben, dass das Verlangen zu empfangen nicht die primäre Ursache für die Erfüllung mit dem Licht ist, wie man es für gewöhnlich halten kann. Sondern vielmehr umgekehrt, dass das Licht und seine Erfüllung die Ursache für das Verlangen sind, und das auf die Weise, dass der Wille zu geben, der unteilbar im höheren Licht eingeschlossen ist, verursacht demgemäß in der Schöpfung das Verlangen zu empfangen. Denn das, was beim höheren einen Willen darstellt, verpflichtet den unteren (s. dort in Details). Somit wurde das höhere Licht eine Ursache für die Offenbarung der 4 Stadien des Verlangens in der Schöpfung und diese sind die Wurzel aller Verlangen, die sich in den Welten manifestieren. Aus diesem Grund stellt es sich als unmöglich dar, dass es ein Verlangen ohne seiner Ursache entsteht, d.h. ohne des höheren Lichtes, das es hervorruft. Als ob man zum Beispiel sagen würde, dass es ein gewisses Wesen in der Welt gibt, das keine Eltern besitzt, die es geboren haben.

Es ist bereits bekannt, dass in der Welt der Unendlichkeit die gesamte Wirklichkeit und alle Schöpfung schon existieren und bestimmt sind, um in den Welten in aller Vielfalt, Herrlichkeit und Vollkommenheit zu erscheinen, welche noch für die Schöpfung offenbart werden soll (s. Innere Betrachtung komplett, Teil 1, Punkt 11). Und tatsächlich: wir haben geklärt, dass bereits in der Welt der Unendlichkeit alle Verlangen hervorgingen und sich offenbarten, denen eine Offenbarung bevorsteht, und auch sich in einer Enderfüllung vollkommen füllten. Diese Vollkommenheit und Erfüllung, d.h. das höhere Licht, ließ die Verlangen entstehen und offenbarte diese auf die Weise, dass die Füllung dem Verlangen vorausgeht und ist die Ursache für das entsprechende Verlangen, wie oben erklärt.

Und nun können wir besser verstehen, was die Reschimot darstellen, die in den 10 Sefirot von Igulim nach der Einschränkung und der Abstoßung aller Vollkommenheit und Erfüllung aus den 4 Stadien, verblieben sind, die 10 Igulim genannt sind. Die Reschimot (wörtl. Aufnahmen) sind in den Igulim aufgenommen und  sehr fest in ihnen eingemeißelt. Das äußert sich darin, dass die diversen Verlangen, die von den Reschimot voll waren, als sie sich in der Unendlichkeit befanden, und diese nun verloren haben, verbleiben gezwungernermaßen wollend und zu den sämtlichen Füllungen und der Vollkomenheit strebend, die in ihnen vorhanden war. Und dies wird die Reschmot genannt.

Wie oben gesagt, es gibt keine Offenbarung der Verlangen in keinem einzigen Objekt, nicht in den höheren Welten, nicht in der materiellen Welt, die ihre Wurzeln nicht in diesen 10 zu den Igulim gehörenden Sefirot hätte. Es gibt zwei Arten von den Wurzeln, die der Realität aller Welten nach der Einschränkung vorausgehen:

– die 1te – als sich jedes Verlangen bereits in all seiner Höhe und seiner Herrlichkeit erfüllt befindet. Und diese Wirklichkeit existiert in der Welt der Unendlichkeit;

– die 2te – als sich alle Verlangen komplett frei von ihrer Erfüllung sind, die zu ihnen in der Welt der Unendlichkeit gehörte. Dies wird die Welt der Einschränkung (der Kontraktion) genannt.

Und alle Kelim mit dem sämtlichen Material der Schöpfung entstammen der Welt der Einschränkung. Natürlich sind es die leeren Kelim und Verlangen, die ihre gesamte Füllung verloren haben. Und die Füllung für diese Verlangen entstammt aus der Welt der Unendlichkeit. Und man sollte sich an diese zwei Tatsachen errinern, die zu der Anzahl der wichtigsten gehören, während aller deiner Unterrichte mit der Wissenschaft der Kabbala.

90. Mache keinen Fehler in der Deutung dessen, dass sich die Kav in irgendeinem Ort oder in einer Fläche erstreckt hat: wenn ein beliebiges Objekt gröber wird, sein Avijut zunimmt, dann spricht man davon, daß sich der Prozess von oben nach unten erstreckt hat. Weil ein feinerer als höher in der Lage, wogegen ein gröberer niedriger in der Lage betrachtet wird. Und das drückt sich durch eine Annäherung der Eigenschaften zum Stadium Dalet aus, d.h. derjenige, der näher am Stadium Dalet ist, wird als ein gröberer, wogegen, derjenige, der vom Stadium Dalet weiter entfernt ist, als ein feinerer betrachtet. „Erstreckt sich ein wenig“ – bedeutet, dass er gröber wurde. Und das Wort „erstreckt sich“ weist auf das Licht der Linie hin.

Der Begriff „die Erstreckung“ bedeutet, daß in jeder Sefira 10 Sefirot gibt, und das betrifft sowohl eine Sefira aus den 10 Sefirot von Igulim, als auch eine Sefira aus den 10 Sefirot von Joscher. Und als die 10 Sefort der Sefira Keter herausgingen, ging zuerst eine Kav in der Form ihrer drei ersten Sefirot aus, was ein Rosch der Sefira Keter de-Joscher genannt wird. Und dieses Leuchten breitete sich auf die Sefira Keter de-Igulim aus, die ihrerseits ebenfalls die 10 Sefirot beinhaltet, wie oben erwähnt. Und diese 10 Sefirot der Sefira Keter de-Igulim umgeben nur die ersten drei Sefirot aus den 10 Sefort der Sefira Keter der Kav. Und danach, d.h. nachdem sich die 10 Sefirot der Sefira Keter de-Igulim vollendeten, dann „breitete sich noch eine Kav aus“ und „erstreckte sich ein wenig“, d.h. ihre 7 unteren Sefirot gingen heraus, um die Sefira Keter bis zu den 10 Sefirot de-Joscher zu ergänzen. Auf die Weise, dass sich diese 7 unteren Sefirot der Sefira Keter von Kav nach unten verlängerten, d.h. sie wurden gröber als alle 10 Sefirot der Sefira Keter de-Igulim. Und aus diesem Grund umgeben diese 7 unteren Sefirot keine Sefirot de-Igulim mehr, weil die Igulim höher als sie sind, d.h. sind mehr feiner als sie selbst. Und bekanntlich bedeutet der Ausdruck „höher als der andere“, dass einer feiner als der andere ist.

Dementsprechend (s. Punkt 30) besteht der Sinn des oben gesagten darin, dass die Sefirot de-Igulim vorangehen, und wesentlich wichtiger als die Sefirot der Kav sind, weil in den Igulim gar kein Schirm vorhanden ist. Und der Schirm, den es in den Sefirot der Kav gibt, befindet sich inmitten der letzten Sefira vom Rosch, d.h. am Ende der ersten drei aus den 10 Sefirot de-Joscher. Die ersten drei Sefirot gibt es in jeder Sefira de-Joscher und man nennt sie bekanntlich als Rosch (wörtl. ein Kopf) dieser Sefira. Wenn man sagt, dass der Schirm innerhalb der Sefirot der Kav miteinbezogen/eingegangen ist, so bezieht sich die Aussage auf die 7 unteren Sefirot jeder Sefira, die sich niedriger als der Schirm befinden. In den ersten 3 Sefirot, die als Rosch genannt werden, ist die Wirkung des Schirms noch nicht manifistiert, da sie sich über dem Schirm befinden. Aus diesem Grund sind diese 3 ersten Sefirot den allen 10 Sefirot de-Igulim vollkommen gleich, weil es in ihnen noch keinen Schirm gibt und sie folglich in ihren Eigenschaften gleich sind. Es nennt sich auch, dass die 10 Sefirot von jeder Sefira der Igulim die 3 ersten Sefirot von jeder Sefira der Kav umgeben. Allerdings befinden sich die 7 unteren Sefirot von jeder Sefira der Kav bereits niedriger als der Schirm, der Schirm ist in ihnen bereits einbezogen/eingegangen und sie sind wesentlich gröber als die Igulim. Weil bekanntlich ein gröberer mehr niedriger betrachtet wird, werden sie alle deshalb mehr niedriger als alle die 10 Sefirot de-Igulim angesehen. Und keine einzige Sefira aus den Igulim wäre in der Lage, an der Stelle dieser 7 Sefirot zu sein, denn die Igulim sind höher und wichtiger als sie.

Nun haben wir ausführlich betrachtet, dass es zwischen den sämtlichen Sefirot von Igulim eine leere Stelle gibt, die der Größe von den 7 Sefirot derjenigen Sefira de-Joscher entspricht. Denn, alle 10 Sefirot von Igulim der Sefira Keter umgeben nur die ersten 3 Sefirot der Sefira Keter der Kav, wogegen die 7 unteren Sefirot der Sefira Keter der Kav erstreckten sich tiefer als alle 10 Sefirot der Sefira Keter von Igulim. Und als diese 7 Sefirot der Sefira von Keter der Kav enden, beginnen die ersten 3 Sefirot von der Sefira Chochma der Kav hinaustretten, und werden von den sämtlichen 10 Sefirot der Sefira Chochma de-Igulim umgeben. Beginnend mit der letzten Sefira von Keter de-Igulim bis zu der ersten Sefira von Chochma de-Igulim gibt es zwischen ihnen eine leere Stelle, in der sich die 7 unteren Sefirot aus der Sefira von Keter der Kav befinden, die ihrerseits nicht von den Sefirot der Igulim umgeben sind. Und zwischen der Chochma und der Bina, ebenso wie zwischen den allen restlichen Sefirot, gilt das gleiche.

100. Und man soll sich strengstens davor hüten, die förmlichen Begriffe der Flächen und der Orte der Joscher und der Igulim bzw. der Geraden und der Kreislinien zu verwechseln, was aufgrund der Beschränktheit und der Unvollkommenheit der Sprache überaus möglich wäre. Im weiteren Verlauf sollte man im Gedächtnis beibehalten, dass das geradlinige Leuchten bedeutet, dass das Licht in die Kelim eintritt, in denen ein Schirm auf das Stadium Dalet vorhanden ist. Dagegen bedeutet das Leuchten, dass die Form einer Kreislinie annimmt, dass das Licht in die Kelim eintritt, in denen keinen Schirm auf das Stadium Dalet gibt.

Allerdings bedenke, daß obwohl in den Kelim von Igulim gar keinen Schirm auf das Stadium Dalet gibt, ist das Stadium Dalet nach der ersten Einschränkung trotzdem nicht in der Lage irgenein ein Leuchten zu erhalten. Der Grund dafür ist, daß das sämtliche Licht, was in den Igulim vorhanden ist, muß man durch das Leuchten der Kav, d.h. vom geradlinigen Leuchten, erhalten (s. Punkt 30). Und das Licht der Kav leuchtet wegen dem Schirm keineswegs im Stadium Dalet, wie wir bereits studiert haben. Das Bedürfnis nach dem Licht im Stadium Dalet bei den Igulim stammt nicht aus den Kelim, denn diese verfügen über keinen Schirm, sondern aufgrund der ersten Einschränkung, die dort auf sie einwirkt. Und weil die erste Einschränkung (Zimzum Alef) nicht als ein Bedürfnis gilt (s. Teil 1, Kap. 3), sind alle 4 Stadien in den Kelim von Igulim in ihrer Höhe gleich, ohne jegliche Unterscheidung zwischen dem Großen und dem Kleinen (s. Teil 1, Punkt 30). Und der Grund aller Dunkelheit, die im Stadium Dalet herrscht, stellt das Licht dar, das man durch die Kav empfängt und welches dort nicht leuchtet, wie wir bereits studiert haben.

Verstehe dabei auch, daß nachdem die Igulim das Licht mittels der Kav empfangen haben, entstand sowohl in ihnen als auch in den 10 Sefirot von Igulim eine Trennung der Stufen in grosse und kleine unterteilt. Und der Seir Anpin wurde wichtiger und grösser als das Stadium Dalet bzw. die Malchut, denn im Gegensatz zur Malchut, wo kein Licht gibt, gibt es Licht im Seir Anpin, der das dritte Stadium darstellt. Und anders als im Seir Anpin hat die Sefira Bina von Igulim noch grösseres Licht, die das zweite Stadium darstellt und vom Stadium Dalet noch weiter entfernt ist, usw. Allerdings haben sich diese sämtlichen Stufen nicht aufgrund der Kelim gebildet, sondern infolge des Lichtes von Kav, das sie erhalten, und merke dir das.

200-300. Wir haben bereits studiert, daß mit diesen Namen die 4 Stadien gennannt werden, deren Wurzel – das Verlangen zu empfangen, das im höheren Licht eingeschlossen ist – als Keter genannt wird. Die primäre Ausbreitung zu der Schöpfung, d.h. das Stadium Alef (das erste) wird Chochma genannt. Das zweite Stadium Bet nennt sich Bina. Das dritte Stadium Gimel nennt sich Seir Anpin, oder die sechs Sefirot: Chesed, Gvura, Tiferet, Netzach, Hod, Jessod. Das vierte Stadium Dalet nennt sich Malchut. Und nur in dem Fall wenn wir über das primäre Material, das in ihnen eingeschlossen ist, sprechen, so nennen wir sie nach den Namen der vier Stadien und der Wurzel. Wenn dagegen diese vier Stadien ihre Reschimot bereits enthalten, wie es der Fall in der Welt der Einschränkung war, so nennt man sie mit den Namen: Keter, Chochma usw. wie bereits geklärt.

Nun wollen wir den Sinn dessen betrachten, dass sie diese Namen erhalten: die Wurzel nennt sich Keter (wörtl. eine Krone), da sie nicht in die Kelim der Schöpfung eingekleidet ist, sondern umgibt und krönt die Kelim außerhalb. Und der Keter wird er auch als allem Vorangehender genannt.

Das Stadium Alef nennt sich Chochma (wörtl. eine Weisheit, eine Wissenschaft), weil aus ihr die Wissenschaft der Kabbala und alle restlichen in dieser Welt vorhandenen Wissenschaften in ihrer endgültigen, vollkommenen Form entstammen. Die Weisen haben diesen Namen exakt bestimmt und haben dazu gesagt: „So weise ist er, dass er das sich Gebärende sieht“ (Mesechet Tamid, S. 32). Der Sinn des gesagten, besteht darin, dass sobald er auf irgend-etwas schaut, so sieht er die Erzeugnisse und die Folgen, d.h. er sieht alle die daraus folgenden Ergebnisse bis hin zum letzten endgültigen Ergebnis.

Wenn man beispielsweise meint, dass ein Arzt ein Weiser ist, so meint man, daß in jeder Krankheit, die er untersucht, sieht er die kleinsten bis zum endgültigen Ergebnis auftretenden Details aller Wirkungen, die aufgrund dieser Krankheit entstehen können. Er sieht auch komplett alle Wirkungen der Heilmethoden, die eine oder die andere Heilmethode im Körper des Patienten hervorrufen kann. Ebenso sieht ein Naturwissenschaftler bis zu den kleinsten Details alle Ergebnisse vor, die ein Zusammenwirken dieses oder jenes Objektes mit der allgemeinen Wirklichkeit herbeiführt. Und das gleiche gilt für die anderen Wissenschaften. Alle Bestimmung des Begriffes „der Weise“ oder „die vollkommene Weisheit“ besteht nur in der Eigenschaft „des Sehens des sich Gebärenden“ reel in jeder Einzelheit, in den Details bis zu den Endergebnissen.

Erfahre daraus ebenfalls die richtige Begriffsbestimmung des Namen „Bina“ (wörtl. ein Verstand, eine Vernunft, eine Betrachtung), die die sämtliche „Kraft der Betrachtung bzw. der Sicht“ ausmacht, um das sich Gebärende aus jedem Detail in der Wirklichkeit zu sehen. Sowohl in der Kabbala als auch in den äusseren Wissenschaften, stammt diese Kraft aus der Sefira „Bina“ und trägt deshalb diesen Namen. Und von der Sefira Malchut (wörtl. ein Königreich) stammt die Eigenschaft der absoluten Macht mit Kraft und Zwang, nach einem Beispiel der Ehrfurcht vor der Macht eines Königs, und deshalb genannt als „Malchut“. Die weiteren Sefirot werden an den entsprechenden Stellen weiter betrachtet.

Und man sollte sich nicht darüber täuschen lassen, dass entsprechend dem oben gesagten eigentlich die Sefira Bina der Sefira Chochma vorausgehen müsste. Womöglich so, dass eine Betrachtung und ein Streben dazu, das sich Gebährende zu erkennen, gingen anfangs voraus und riefen dann die endgültige Vollkommenheit hervor, die dann die Chochma bzw. die Weisheit genannt wird. Ein Gegenteil ist hier der Fall. Wir haben bereits aufgeklärt, daß die Entstehung der Welten unserem Verständnis entgegengesetzt ist, und die Erfüllung des Verlangens geht anfangs voraus und ruft die Offenbarung des Verlangens hervor (s. oben, Punkt 80, beginnend mit den Worten „Und wie wir“). Vergleichsweise so geht auch hier die Vollkommenheit anfangs voraus und ruft eine Manifestation des Unvollkommenen hervor, denn nämlich so breiten sich die Stufen der Welten aus und steigen aus der Unendlichkeit herab, nach einer Einschränkung hinter der anderen, bis zu dieser Welt – „Olam aZe“, die am meisten beschädigt ist.

400. Die erste Welt, die nach der Einschränkung erschaffen wurde, nennt sich die Welt von Adam Kadmon und wird auch als die Welt von Keter bezeichnet. Die vier Welten wie Azilut, Bria, Jezira und Assija kleiden sich in die Welt von Adam Kadmon ein.

1. Trotz der Tatsache, dass man nicht mehr als 4 Stufen, d.h. die 4 bekannten Stadien, hat, gibt es in ihnen gleichwohl die 10 Sefirot, weil das Stadium Gimel, das Seir Anpin bzw. Tiferet genannt wird, die 6 Sefirot wie Chesed, Gvura, Tiferet, Netzach, Hod, Jessod beinhaltet. Und den Sinn des gesagten werden wir an einer entsprechenden Stelle klären.

Und hier sollte man eine Feinheit verstehen, über welche im Buch „Jezira“ (Kapitel 1, Mischna 4) gesagt wird: „Zehn, und nicht Neun“. Der Hauptgedanke besteht nach unserer Klärung darin, daß das sämtliche Leuchten der Sefirot vom höheren Licht kommt. Sogar die Igulim, die sich in einer einheitlichen Gleichheit befinden, leuchten nicht das Stadium Dalet aus, was Malchut ist. Und mit dem Namen „Sefira“ bezeichnet man ausschliesslich das Licht und das Kli zusammen, wo das höhere Licht in das Kli eingekleidet ist. Ein Kli ohne Licht wird dagegen nicht mit diesem Namen bezeichnet, da das Wort „Sefira“ ein Leuchten bzw. eine Klarheit bedeutet.

Demnach könnte womöglich ein Gedanke entstehen, dass die Malchut nicht eine Sefira wäre, da in ihr das höhere Licht nicht leuchtet. Deshalb präzisiert der Author des Buches „Jezira“ und betont, dass es 10 und nicht 9 Sefirot sind, da die Malchut ebenfalls als eine Sefira bezeichnet wird. Der Grund dafür ist, daß die gesamte Verbindung des höheren Lichts mit den 10 Sefirot in einer Einheit besteht, die auf dem reflektierten Licht basiert, die die Malchut mithilfe des in ihr stehenden Schirms von unten nach oben erhebt. (s. Punkt 20). Weil es ohne der Malchut keine Verbindung des höheren Lichts mit den 9 höheren Sefirot gäbe, ist sie demzufolge die wichtigste Sefira aus allen zehn. Deshalb zählt man sie so dazu, als sei sie das Licht. Verstehe dies und an einer weiteren Stelle wird dies noch erklärt.

2. Siehe Teil 1, Or Pnimi, Kapitel 1, Punkt 100

Die Kav verbindet alle Igulim miteinander

6) Und die Eigenschaft, die alle Igulim miteinander vereint, ist eine dünne Linie bzw. eine Kav, die aus der Unendlichkeit herabsteigt3, welche von einem Igul zum nächsten bis zum absoluten Ende von ihnen7 hindurch geht4, herabsteigt5 und sich ausbreitet6. Und entlang dieser Kav steigt das Licht und der Genuss herab, die für jeden von ihnen notwendig sind.

– Or pnimi –

3. Erläuterung. In den 10 Sefirot de-Igulim gibt es bekanntlich eine Unterbrechung und eine leere Stelle von einer Sefira zu der nächsten, die den Ausmaß von 7 Sefirot des geradelinigen Leuchtens der entsprechenden Sefira einnimmt (s. Punkt 100). Andererseits gibt es in den 10 Sefirot der Kav gar keine Unterbrechung, sie beginnen nämlich aus dem Licht der Unendlichkeit und breiten sich bis zum zentralen Punkt aus, beziehungsweise bis zum Stadium Dalet, das auch Malchut gennant wird, wo keine weitere noch niedrigere Sefira mehr gibt. Das bedeutet, daß in den 10 ersten Sefirot, die sich aus der Unendlichkeit in der Form einer direkten Linie bzw. einer Kav ausgebreitet haben und außerdem die 10 Sefirot von Adam Kadmon genannt werden, gibt es gar keine Unterbrechung zwischen ihnen.

Und aus diesem Grund sagt Ari, daß die Sefirot der Kav die 10 Sefirot von Igulim ebenfalls miteinander verbinden. Denn die 7 unteren Sefirot aus jeder Sefira de-Joscher verbinden die 10 Sefirot der höheren Sefira von Igulim mit den 10 Sefirot der unteren Sefira von Igulim. Dadurch, daß es in den 10 Sefirot der Sefira Chochma de-Igulim ein Leuchten gibt, welches sie von den 3 ersten Sefirot der Sefira Chochma de-Joscher erhalten, geht dieses Licht unbedingt durch die 7 unteren Sefirot der Sefira Keter de-Joscher durch. Denn die 3 ersten Sefirot der Sefira Chochma de-Joscher müssen von den 7 unteren Sefirot der Sefira Keter de-Joscher empfangen und in die 10 Sefirot der Sefira Chochma de-Igulim weitergeben. Auf diese Weise ergibt sich, dass die 7 unteren Sefirot der Sefira Keter de-Joscher die 10 Sefirot der Sefira Keter de-Igulim mit den 10 Sefirot der Sefira Chochma de-Igulim miteinander verbinden. Und genauso passiert zwischen Chochma und Bina, usw..

4. Erläuterung. Die Kav, die selbst das Licht Joscher ist, bricht nahezu die höheren Anteile von Igulim durch und geht durch diese hindurch, steigt herab und verlängert sich bis zum Sijum, d.h. bis zum Mittelpunkt im Zentrum. Natürlich spricht man hier nicht über irgendwelche Orte oder Flächen. Um das zu begreifen, muß man wissen, daß es in den Welten, sowohl in den höheren, als auch in den unteren, keine Offenbarung des Lichtes gibt, wo das Licht sich nicht aus der Unendlichkeit, die höher als die Einschränkung liegt, erstreckte. Das Licht muß sich unbedingt so erstrecken und sich über die Stufen und die Welten ausbreiten, die sich zwischen der Welt, die die Offenbarung des Lichtes in sich selbst erhält, und der Welt der Unendlichkeit befinden, die höher als die Einschränkung liegt.

Es ist uns bekannt, daß im spirituellen nichts verschwindet und deshalb ist es nicht möglich davon zu sprechen, daß diese Offenbarung bzw. das Licht, das sich stufenweise ausbreitet, nach dem Übergang von der ersten Stufe zur zweiten bzw. von der zweiten Stufe zur dritten verschwinden würde. Etwa nach einem Beispiel eines materiellen Objekts, das von einem Ort zum anderen wandert, was im spirituellen überhaupt nicht sein kann. Weil es im spirituellen ein Verschwinden nicht gilt und ein Objekt auf jeder Stufe, die es durchläuft, verbleiben muss, ist seine Ankunft auf der zweiten Stufe dem Anzünden einer Kerze gleich, wo die erste Stufe dabei nichts verliert. Das bedeutet, daß bei einer Offenbarung des Lichts, das auf eine bestimmte Stufe der Welt Assia angekommen ist, werden zuerst alle vorhergehenden Stufen dieses Lichtes würdig: beginnend mit der Welt der Unendlichkeit, die unter der Einschränkung ist, bis hin zum Empfänger, der sich in der Welt von Assia befindet.

In diesem Zusammenhang finden wir heraus, dass das Leuchten der direkten Kav durch die Kelim de-Igulim durchlaufen muß. Mit anderen Worten gehen die Kelim de-Igulim der Kav voraus, weil die Kelim de-Igulim unmittelbar während der Einschränkung entstanden sind. Dagegen kamen die Kelim von Joscher hinterher mit der Kav heraus, und deshalb verschwindet niemals dieses Leuchten, das zwischen ihnen durchgeht, weil es kein Verschwinden im spirituellen gibt.

Man sollte noch wissen, daß bei der Ausbreitung des Lichtes von einem Ort zum anderen, über welche wir sprechen, gibt es zwei Weisen an dem Ort zu verbleiben, wo das Licht durchläuft. Die erste Weise wird als „ständig verbleiben“ bezeichnet, was bedeutet, daß sich das Licht mit dem Licht vermischt und verbindet, das es bereits dort gibt, und sie verbinden sich zu einem ganzen, als ob sie immer verbunden wären. Und die zweite Weise, als das Licht „zeitweilig verbleibt“, wo sich das Licht mit dem Licht nicht vermischt und nicht verbindet, sondern befindet sich dort abgesondert bzw. allein stehend. Das ist wenn Ari sagt, daß „das Licht der Kav, das durch die Stufen der Igulim durchläuft, verbelibt dort nicht ständig, sondern verbleibt zeitweilig“. Um uns zu verdeutlichen, daß es sich mit dem Licht von Igulim nicht zu einem ganzen vermischt, sondern befindet sich dort allein stehend. Und das ist, was Ari mit den Worten „hindurch geht“ präzisiert.

Der Sinn besteht darin, daß das Licht in der Kav dem Licht in den Igulim vorausgeht, denn die Igulim empfangen ihr Licht nur vom Licht der Kav. Und deshalb ist das Licht der Kav wesentlich wichtiger, als das Licht von Igulim, und aus diesem Grund vermischt es sich nicht mit dem Licht von Igulim. Das Licht der Kav wird Licht Ruach genannt, wogegen das Licht von Igulim als Licht Nefesch bezeichnet wird.

5. Jegliche Ausbreitung des höheren Lichts zu der Schöpfung wird als Abstieg bezeichnet. Dies bedeutet, daß während einer Ausbreitung das Licht zusätzliches Avijut bekommt bzw. gröber wird. Und bekanntlich gilt ein reinerer bzw. ein feinerer als „oben“, wogegen wird ein gröberer bzw. einer mit grösserem Avijut als „unten“ bezeichnet. Weil das Licht während seiner Ausbreitung ein zusätzliches Avijut bekommt, wird es aus diesem Grund als „breitet sich von oben nach unten aus“ bezeichnet.

Der Sinn dessen, daß das Licht während seiner Ausbreitung gröber wird, besteht in seiner Ausbreitung in einer Abfolge von den 4 Stadien. Das Licht wird gröber bzw. mehr av (hebr. grob – Anm. des Übers.) beginend mit dem Stadium Alef und bis zu seiner Ankunft und dem Schlag auf den Schirm, der sich im Stadium Dalet befindet. Denn das Stadium Alef ist am reinsten bzw. am feinsten von allen, gefolgt vom Stadium Bet usw. bis hin zum Stadium Dalet, dem gröbsten von allen (s. Teil 1, Kap. 1, Punkt 50).

6. Das Leuchten von Joscher drückt sich mit dem Wort „sich ausbreiten“ aus, wogegen das Leuchten von Igulim mit dem Wort „rundet sich ab“ ausgedrückt wird.

7. D.h. bis zum Stadium Dalet in den Igulim, welches „zentraler Mittelpunkt“ genannt wird. Und dieser Punkt ist die materielle Kugel, die sich in Olam aZe bzw. in dieser Welt befindet. Die schöpferische Eigenschaft, die der Welt von Adam Kadmon zueigen ist, breitete sich ursprünglich bis zu Olam aZe aus. Jedoch nachdem die zweite Einschränkung passierte, die die Welt von Nekudim genannt wird, erhebte sich der Schluß dieser schöpferischen Eigenschaft der Welt von Adam Kadmon in den Punkt Olam haBa bzw. der künftigen Welt, dessen Platz über der Welt von Bria ist, wie es später an entsprechender Stelle erklärt wird.

Jede Welt und jede Sefira bestehen aus 10 einzelnen Sefirot, die ihrerseits aus 10 weiteren bestehen usw. bis zur Unendlichkeit. Die Sefirot der Igulim umgeben einander wie die Ringe einer Zwiebel

7) In jeder Welt gibt es ihre 10 einzelnen Sefirot, und jede einzelne Sefira jeder Welt besteht aus 10 einzelnen Unter-Sefirot8, und alle sie sind wie die Ringe einer Zwiebel9, einer innerhalb des anderen. Ähnlich einer Darstellung von Himmelssphären.

– Or pnimi –

8. Der Sinn vom gegenseitigen Einschluß der Sefirot lässt sich entsprechend dem bekannten Gesetz nachvollziehen, daß es im spirituellen nichts verschwindet. Und jedes Licht, das von Stelle zu Stelle übergeht, erlangt für ewig seinen Platz dort in all den Eigenschaften, durch welche es durchgeht (s. Punkt 4 beginnend mit „Erläuterung“). Weil jede untere Sefira aus der oberen Sefira erschaffen wird – so wie eine Ursache und eine Wirkung, betrachtet man deshalb, daß die untere durch die obere durchgeht.

Daraus folgt, daß alle Sefirot ineinander eingeschloßen sind. Ein Beispiel: wenn zwei erste Sefirot wie Keter und Chochma herauskommen, muß das Licht Chochma aus Ejn Sof stammen, denn alles kommt von dort. Und deshalb muß das Licht Chochma die Sefira Keter passieren, bevor es in der Sefira Chochma ankommt, denn die Sefira Keter rief das Entstehen der Sefira Chochma hervor, welche dadurch in der Sefira Keter ihren Platz erhielt. Und jetzt gibt es in Keter zwei Sefirot – Keter und Chochma.

Auf die gleiche Weise kamen danach alle 10 Sefirot des höheren Lichts von oben nach unten bis zu Malchut. Und alle 9 Sefirot,  die niedriger als Keter sind, müssen durch den Keter durchgehen, weil er die primäre Ursache ihrer Entstehung ist und all sie ihren Platz dort erhielten, denn nichts verschwindet im spirituellen. Demzufolge existieren alle 9 unteren Sefirot unbedingt in Keter selbst, denn sie alle kamen dort durch.

Und auf die gleiche Weise gibt es unbedingt 9 Sefirot in Chochma, denn die 8 Sefirot, die niedriger als sie sind, müssen sie passieren, wie es oben im Beispiel mit Keter gezeigt wurde. Und ebenso gibt es 8 Sefirot in Bina, 7 Sefirot in Chesed usw. und 1 Sefira in Malchut – aller niedrigsten.

Bekanntlich erhebt die Malchut von sich selbst nach oben die 10 Sefirot des reflektierten Lichtes, welche sich auf die 10 Sefirot des höheren Lichts bzw. des direkten Lichtes einkleiden. Und dieses reflektierte Licht wird das Licht von Malchut genannt, und es gibt in ihr kein anderes Licht. Dieses reflektierte Licht nennt man überall 10 Sefirot, die von unten nach oben aufsteigen (s. Innere Betrachtung, Teil 2, Kap.6, Punkt 66). Dort wird erläutert, daß die Malchut als Keter für diese 10 Sefirot bezeichnet wird, da sie die Ursache ihrer Entstehung ist. Die zu ihr nächstfolgende Sefira nennt man Chochma, die dritte Stufe von unten nennt man Bina usw. Auf die Weise wird jede feinere Sefira kleiner als die vorherige, bis der echte Keter von diesem reflektierten Licht nur die eigenschaft Malchut erhält.

Und dementsprechend wird es klar, daß die 10 Sefirot, die von unten nach oben gehen, befinden sich alle in der Malchut, denn sie alle gehen durch die Malchut durch, die Malchut ist ihre Wurzel und deshalb erhielten sie ihren Platz in der Malchut. Dadurch finden wir heraus, daß auch die Malchut 10 Sefirot beinhaltet.

Weil den Jessod 9 Sefirot des reflektierten Lichtes passieren, haben wir demzufolge auch in der Sefira Jessod 10 Sefirot: sowohl eine von oben nach unten gehende Sefira des höheren Lichts als auch die 9 Sefirot des reflektierten Lichtes, die durch den Jessod von unten nach oben durchgehen müssen. Ebenso gibt es 10 Sefirot in Hod: sowohl die von oben nach unten gehenden 2 Sefirot, d.h. das Licht Hod und das Licht Jessod, die dadurch gehen, als auch 8 Sefirot von unten nach oben. Ebenso gibt es 10 Sefirot in Netzach: sowohl 3 Sefirot von oben nach unten, als auch 7 Sefirot von unten nach oben. Und weiter auf die gleiche Weise. Somit nachdem 10 Sefirot des höheren Lichtes und 10 Sefirot des reflektierten Lichtes herauskamen, enthält jede Sefira jeweils genau 10 volle Sefirot. Das gleiche gilt für die Einzel- bzw. für die Unter-Sefirot. Es gibt dazu kein Ende, und alle sie befinden sich unbedingt in diesem gegenseitigen Einschluß. Und hier lässt sich nichts mehr ergänzen. (s. Innere Betrachtung für Details).

9. Das heisst, daß jeder höhere den unteren von allen Seiten gleichmäßig ohne Unterschiede der Stufen umgibt (s. oben, Punkt 50).

Jeder Igul, der sich näher an der Unendlichkeit befindet, wird höher und erhabener als der andere betrachtet. So setzt sich das bis zu Dieser Welt bzw. Olam aZe fort, die sich in einem zentralen Mittelpunkt befindet, am entferntesten von der Unendlichkeit und komplett materiell.

8) Jeder Igul in jeder der Welten im Raum, der sich dem Licht der Unendlichkeit näher10 als der andere befindet, wird höher und erhabener betrachtet. Und so bis zu Dieser Welt bzw. Olam aZe, die am meisten irdischer und materieller ist, die ein zentraler Mittelpunkt inmitten sämtlicher Igulim, inmitten aller Stellen des Raumes und leerer Luft ist. Sie ist auch am meisten von der Unendlichkeit als alle anderen Welten entfernt. Und deshalb ist sie vollkommen egoistisch und komplett materiell, während sie ein zentraler Mittelpunkt inmitten sämtlicher Igulim ist. Man muß das gut verstehen.

 

– Or Pnimi –

10. Wir haben bereits den Begriff die Nähe erklärt, daß dieser in keinem Fall einen „Ort“ sondern die Nähe der Eigenschaften bedeutet. Es ist auch bekannt, daß von der Unendlichkeit bis zum zentralen Mittelpunkt 4 Stadien der Eigenschaftsunterschiede gibt, die ebenfalls 10 Sefirot von Igulim sind. Und der zentrale Mittelpunkt ist das 4te Stadium, welches über die größte Avijut verfügt. Der erste Igul, der Keter genannt wird, ist die Quelle bzw. die Wurzelstelle dieser 4 Stadien. Und es ist vollkommen klar, daß der Igul von Keter der am feinsten von allen Igulim ist, und seine Eigenschaften am nähesten der Ejn Soft sind. Dagegen ist das Stadium Alef, das über etwas mehr Avijut verfügt, weiter als Keter von der Unendlichkeit entfernt. Das Stadium Bet ist dann mit einer noch grösseren Avijut von der Unendlichkeit noch weiter als das Stadium Alef entfernt. Bis der zentrale Mittelpunkt der gröbste von allen am entferntesten von der Unendlichkeit als alle anderen bestimmt wird.

Und man soll damit keine Schwierigkeiten haben, wie es oben bereits erläutert wurde (s. Teil 1, Kap. 1, Punkt 100), daß es in den Igulim keine Definition von oben bzw. unten gibt. Hier spricht man davon, daß erst nachdem die Igulim das Leuchten der Kav in sich selbst hinein bekamen, entstanden in ihnen die Eigenschaften wie oben bzw. unten und alle anderen, die der Kav eigen sind.