© photo credit: Eustaquio Santimano
„Der Spaß fängt erst dann an, wenn man die Regeln kennt. Im Universum aber sind wir momentan noch dabei, die Spielanleitung zu lesen.“
Richard Phillips Feynman
US-amerikanischer Physiker
Nobelpreisträger des Jahres 1965.
Alle von uns wissen über die DNA in unseren Körpern, die die genetische Anordnung für unsere biologische Entwicklung beinhalten. Im Grunde genommen ist sie eine Reihe von Informationsdaten, die unseren Körpern die Anweisung gibt, wie und wann sie sich entwickeln. Aber wie hängt dies mit der Kabbala zusammen, werden Sie sich fragen?
Die Kabbala sagt, dass wir mehr als nur physische DNA in uns haben. Wir haben auch eine spirituelle, die Reshimo genannt wird. Und genauso wie die physische DNA ist das Reshimo eine Reihe von Information in uns. Das Reshimo kann beschrieben werden als eine Spirale von Informationen, die – stufenweise enträtselt – bewirkt, uns in jedem einzelnen Moment zu verändern und zu entwickeln.
So arbeitet sie: Jeder neue Moment für uns ist in der Tat ein Reshimo, das in uns auftaucht. Sobald es dies tut, empfinden wir plötzlich unterschiedlich zum vorherigen Moment, sehen andere Dinge rund um uns und erleben das Phänomen der vorübergehenden Zeit. Sobald wir durch die Erfahrung hindurch gegangen sind, die uns das gegenwärtige Reshimo anweist, zu durchlaufen, kommt ein nachfolgendes komplett neues Reshimo an die Oberfläche und plötzlich spüren wir, dass Zeit einen weiteren Moment vorwärts rückt, zusammen mit allen inneren und äußeren Änderungen, die wir erfahren.
Aber da ist noch mehr. Kabbala erklärt, dass das spirituelle Gen, das Reshimo, einen Zweck hat. Es lenkt unsere spirituelle Entwicklung zu einem einzigen Ziel: sich mit der Kraft zu verbinden, die alle Teile der Schöpfung miteinander verknüpft, dem Schöpfer. Das bedeutet, dass wir schließlich einen Zustand erreichen, wo wir die wirkliche Kraft fühlen und verstehen werden, die unsere Existenz erhält und uns erschuf, damit wir damit beginnen. Dieses Ziel wird in der Kabbala als „Anheftung an den Schöpfer“ beschrieben.
Demzufolge ist es nicht nur unsere Technik, Kultur und Wissenschaft, die sich durch die Generationen und von einem Jahr zum nächsten entwickeln. Wir entwickeln uns auch innerlich oder spirituell, um der Angleichung an den Schöpfer näher zu kommen. Tatsächlich ist es unsere spirituelle Entwicklung, die alle unsere körperlichen Neuerungen und Leistungen hervorruft. Wie?
Wie oben beschrieben, bringt uns das Enträtseln des Reshimo dazu, uns permanent in einem neuen Zustand der Entwicklung zu finden, sowohl persönlich als auch global. Wir wollen höhere Lebensstandards als zuvor, bessere Technologie, eine gebildetere Kultur usw.. Kabbala erklärt, dass dies geschieht, weil uns hinter dem Vorgang das Reshimo unablässig antreibt, unsere Wünsche zu steigern und deshalb wollen wir ständig neue Dinge. Folglich hat gerade unsere spirituelle Entwicklung uns zu unserem äußeren Fortschritt gebracht, sprich alles was wir in Technik, Kultur und Wissenschaft erreicht haben.
Kabbala erklärt, dass der Schöpfer uns zusammen mit dem Reshimo geschaffen hat, das unsere Entwicklung lenkt, sodass wir letztendlich Seinen Zustand erreichen werden. Interessant ist, dass die einzige Sache, die sich verändert und entwickelt, sind wir selbst, während die Kraft, Schöpfer genannt, unverändert bleibt – sie ist in einem Zustand der vollständigen Perfektion. Deswegen, etwas paradox, ist der Zweck unserer ganzen Bewegung und Entwicklung, diesen selben perfekten Zustand der absoluten Ruhe, in dem sich der Schöpfer befindet, zu erreichen. Das ist es, wo unsere spirituellen Gene uns hinführen.