Werde liebend und gebend wie das Licht selbst

Nature
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Das, was ich in der Welt um mich herum sehe, oder genauer gesagt fühle, ist nur der Unterschied zwischen mir und dem Schöpfer, der emanierenden Kraft der Liebe und des Gebens. Ich sehe nur einen Schatten meines egoistischen Wünsches in Kontrast zum Höheren Licht des Schöpfers. Ich sehe nur die Eigenschaften, die in meinem egoistischen Wunsch, für sich zu empfangen, enthalten sind. Mit anderen Worten, sind alle, die mich umgeben, Teile meines Egos.

Alle Teile der Natur – die unbelebte Natur, Pflanzen, Tiere, der Mensch – all das sind vier Ebenen meines Verlangens für mich Genuß zu bekommen, die mir in einer solchen Form vor dem Hintergrund des weißen Lichtes dargestellt werden. Denn ich nehme nur mein Verlangen, mich zu erfüllen, wahr!

Die Eigenschaft des Lichts ist nur als Gebend und Liebend wahrnehmbar. Wenn also mein Wunsch genauso wie das Licht wird, wird das Licht nicht mehr vor mir verdeckt, und ich werde den Schöpfer, die gebende und liebende Kraft, offenbaren!

“In der Stunde des Begreifens wird das höhere Licht empfunden, das sich offenbart und auf den Wahrnehmungen und Korrekturen auf dem Weg zurück in die spirituelle Welt basiert. Und es scheint dem Menschen infolge der Vollkommenheit, dass alle seine Leiden einen besondern Wert hatten, weil sie ihm ermöglichten, den Geschmack und die Süße des Lichtes der Einigkeit mit dem Schöpfer zu bewerten.

Folglich werden alle seine Organe und die Sehnen bezeugen, dass jeder in dieser Welt Lebender damit einverstanden wäre, sieben Mal pro Tag sich die Hände und die Beine abzuschneiden, um nur für einen kurzen Augenblick, einmal pro Leben diesen Geschmack der Verschmelzung zu begreifen.” (Rav Yehuda Ashlag,  Brief Nr.8)

Die Bedeutung vom “Licht”

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Und Gott sprach: „Es werde Licht, und es ward Licht“, „Das Licht am Ende des Tunnels”, “Du bist das Licht meines Lebens”, „Ich hatte eine Erleuchtung“. Das Wort „Licht“ taucht täglich hunderte Male in unserem Wortschatz auf. Sätze wie „bei Licht besehen“, „Licht auf etwas werfen“ , „erleuchtet“ und „Strahlung“ sind Metaphern, die oft unsere Gedanken über Weisheit, Hoffnung und Güte beschreiben. Wir nennen einen weisen Menschen „eine Leuchte“, dem es gelingt, die Welt auf eine rechtschaffene oder göttliche Weise zu sehen.

Das Licht der Sonne erheitert uns und wir planen Sommerferien dort, wo wir uns entspannen und ihre Strahlen geniessen können. Die Wärme vom Kaminfeuer zieht uns an und wir versammeln uns gerne um ein Lagerfeuer. Als menschliche Wesen beziehen wir uns zum Licht auf eine emotionale, fast sinnliche Weise.

Man kann sich kaum vorstellen, dass sich die Wissenschaftler immer noch nicht über die Beschaffenheit des Lichtes sicher sind. Es besteht jedoch keine Frage, dass das Licht lebensnotwendig als Quelle für das Leben auf der Erde dient.

Daher ist es auch kein Zufall, dass der bloße Gedanke an Licht solche tief schürfenden Gefühle hervorruft. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, dass es tatsächlich ein spirituelles Licht gibt, welches uns beeinflusst, auch wenn wir uns seiner nicht bewusst sind. Das Licht ist spirituelle Essenz. Es ist die Eigenschaft des Einen, der uns geschaffen hat – der Schöpfer.

Der große Kabbalist ARI aus dem 16. Jahrhundert schrieb in seinem Buch „Der Baum des Lebens“:

Wisse, dass bevor die Emanationen emanierten und die Schöpfung erschaffen wurde, das Höhere Licht die gesamte Existenz füllte. Und es gab keine Lücke, so wie eine leere Atmosphäre, keinen Hohlraum oder Abgrund, sondern alles war  mit Einfachem, Endlosem Licht erfüllt“.

Was ist die Beschaffenheit des spirituellen Lichtes? So wie das physische Licht uns auf physische Art und Weise füllt, indem es uns wärmt und uns behaglich fühlen lässt, so erfüllt das spirituelle Licht unsere spirituellen Bedürfnisse unserer Seelen. Die Kabbalisten erklären, dass ein Mensch noch während seines Lebens seine Seele mit dem spirituellen Licht füllen kann und dabei unendliche Freude und Erfüllung erlebt.

Wenn unsere Seele mit Licht erfüllt wird, dann spüren wir einen inneren Bereich, genannt „Die Höhere Welt“. Es ist ein Gefühl, welches gänzlich jenseits dem liegt, was wir in unserer Welt erleben. Der Unterschied könnte so beschrieben werden: In dieser Welt entwickeln sich unsere Wahrnehmungen auf natürliche Weise mithilfe unserer fünf Sinne. Wenn Sie sich jedoch aufmerksam überall umschauen, dann wird es offensichtlich, dass wir von vielen Kräften, die uns nicht sichtbar erscheinen, umringt und beeinflusst werden. Sauerstoff z. B., den wir einatmen, ist unsichtbar, doch können wir ohne ihn nicht in der irdischen Welt überleben.

So ist auch die „Höhere Welt“ ein Reich der Wirklichkeit, das unseren fünf Sinnen nicht zugänglich  ist, sondern wir fühlen, dass unsere Seelen mit dem spirituellen Licht erfüllt werden. Jeffrey Satinover, einer der Wissenschafter, der an der Herstellung von dem Film „What the bleep do we know?!“ mitwirkte, erklärt dies aus Sicht der Quantenphysik:

Die Quantentheorie zeigt, dass dort etwas arbeitet, was jenseits reiner Mechanik, außerhalb der irdischen Welt liegt.“

Darum wird die Kabbala „Weisheit des Verborgenen“ genannt – weil sie einen Teil der Wirklichkeit enthüllt, der unseren fünf Sinnen verborgen ist. Es ist eine Methode, mit der es dem Menschen gelingt, seine Seele mit Licht zu füllen und gleichzeitig die Höhere Welt und unsere Welt zu fühlen.

Der große Kabbalist ARI schrieb das Gedicht in seinem Buch „Der Baum des Lebens“ :

Wisse, bevor die Emanationen emanierten
Und Geschöpfe erschaffen wurden,
Gab es nur das einfache höhere Licht,
Welches die ganze Wirklichkeit ausfüllte.

Und es gab keinen leeren Raum
Und keine leere oder unausgefüllte Atmosphäre.
Sondern es war alles voller jenes
Unendlichen einfachen Lichtes.

Und dieses hatte weder Anfang noch Ende,
Sondern es war alles
Einziges einfaches vollkommen gleichmäßiges Licht,
Und dieses hieß: Licht der Unendlichkeit.

Und als in Seinem einfachen Willen der Wunsch wach wurde,
Die Welten zu erschaffen
Und die Emanationen zu emanieren,
Und dabei die Perfektion Seiner Taten,
Seiner Namen, Seiner Bezeichnungen erleuchten zu lassen,
Wurde das zum Grund der Erschaffung der Welten.

Und siehe, sodann schränkte sich
Die Unendlichkeit in ihrem zentralen Punkt ein,
Exakt im Zentrum
Und jenes Licht kontrahierte
Und entfernte sich weit an die Ränder dieses Punktes.

Und sodann blieb leerer Raum, ein Vakuum,
Von diesem mittleren Punkt.
Und siehe, diese Kontraktion war vollkommen gleichmäßig
Um diesen leeren mittleren Punkt herum.
So, dass jener leerer Raum
Von allen Seiten in vollkommener Gleichmäßigkeit
Kreisförmig wurde.

Und siehe, nach der Einschränkung
Nach welcher leerer Raum und Vakuum entstand,
Im exakten Zentrum des unendlichen Lichtes,
War nun Raum da,
In dem Geschöpfe, und Emanationen und Kreaturen
Existieren konnten.

Sodann zog sich aus dem Unendlichen Licht
Ein einziger Lichtstrahl
Und stieg herab ins Innere jenes Raumes
Und entlang dieses Strahls erschuf,
Formte und machte und kreierte Er alle Welten.

Bevor diese Welten ins Leben gerufen wurden,
Gab es nur Unendlichkeit, und ihr Name war Eins,
In einer so herrlichen und verborgenen Einheit,
Dass sogar den Engeln, die Ihm am nächsten standen,
Die Kraft zur Erkenntnis der Unendlichkeit fehlte,
Und es gibt keinen Verstand, der Ihn erfassen könnte,
Denn Er hat keinen Ort, Keine Grenzen, keinen Namen.

Ez Chaim, „Baum des Lebens“, Ari (Rabbi Isaak Luria), 1534-1572

Videokurs: 4. Lektion. Die Kraft der Entwicklung und der Sinn des Leidens

Auf unserer Webseite können Sie gern Ihren ersten Videokurs über die Grundlagen der authentischen Kabbalah verfolgen.

Die Kraft der Entwicklung und der Sinn des Leidens. Dauer der 4. Lektion: 25 min

Welche Rolle spielen Egoismus und Altruismus bei der Entwicklung? Ist Leiden erforderlich oder gibt es Alternativen?

  • Der Schöpfungsgedanke, der darin besteht, ein Geschöpf zu erschaffen und es mit unbegrenzter Freude zu erfüllen, ist die Kraft, die unsere Evolution lenkt. Wir wurden nur zu einem einzigen Zweck erschaffen: einen perfekten und ewigen Zustand zu erreichen.
  • Wir sind dazu gemacht, dem Genuss hinterher zu jagen und Leid zu vermeiden. Dies ist unsere angeborene Natur.
  • Leiden taucht in unserer Welt als notwendige Stufe unserer Entwicklung auf.
  • Zweck des Leidens ist es, uns nach seiner Ursache fragen zu lassen.
  • Die Ursache des Leidens besteht darin, dass unsere angeborene Natur (d.h. Egoismus) entgegengesetzt der Natur ist, die uns erschaffen hat (d.h. Altruismus).
  • Indem wir diese Ursache entdecken, wird uns die Möglichkeit gegeben, bewusst am Entwicklungsprozess unseres Lebens beteiligt zu sein. Wir können uns dann selbst entwickeln – vor der Welle des Schmerzes und der Katastrophe – und unsere Entwicklung beschleunigen, indem wir viele Lebenszeiten des Fortschritts an einem einzigen Tag vollenden, während wir uns gleichzeitig von unserer angeborenen egoistischen Natur befreien.

Unendlich Genießen? Geht das?

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Die Kabbalisten sagen uns, dass die Schöpfung vom Schöpfer mit einem Ziel geschaffen wurde, die Geschöpfe mit dem unendlichen Genuss zu füllen. Was ist das denn für ein Genuss und warum können wir ihn bis jetzt irgendwie nicht spüren??

Ein sehr einleuchtendes Beispiel zum Genuss gibt in seinem Buch „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ Baal Sulam, ein bedeutendster Kabbalist des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein Beipiel mit einem Gastgeber und seinem Gast. Ein hochgeschätzter Gast kommt zu Besuch. Der Gastgeber hat für ihn einen fantastischen Tisch mit allen möglichen Speisen und Getränken gedeckt. Da der Gastgeber seinen Gast so sehr vom ganzen Herzen liebt, möchte er ihn ohne jegliche Hintergrundgedanken alle diese Speisen und Getränke geniessen lassen.

Der Gast fühlt diese herzliche Zuneigung des Gastgebers und merkt auch, dass es dem Gastgeber darum geht, seinen Gast von seinem Reichtum teilhaben zu lassen. Aber dann plötzlich verspürt der Gast so ein starkes Schamgefühl, dass er dieses Geschenk vom Gastgeber nicht annehmen kann. Der Gastgeber hat alles mögliche getan, um diesen reichen Tisch zu decken, er kennt alle Vorlieben und den Geschmak von seinem Gast, hat alles genauso gemacht, wie es der Gast haben wollte. Und der Gast verspürt jetzt einen Scham, das annehmen zu müssen, was er nach seiner Überzeugung nicht verdient hat.

Er verzichtet deswegen auf die Einladung des Gastgebers: „Ich will kein Empfänger von diesem Reichtum sein! Ich möchte am besten so ein Gebender sein, wie Du! Du hast mir Deine Liebe gezeigt, ich fühle sie auch. Wie kann ich Dir denn angemessen antworten?“. Der Gast denkt nun: „Wenn ich aber jetzt nichts annehme, dann vernachlässige ich den Gastgeber… Es wäre so, als ob ich auf seine Liebe zu mir nicht antworte?! Was kann ich denn machen, um das Problem zu lösen?“

Und dann findet er doch eine Lösung:  „Ich werde das Geschenk nur dem Gastgeber zuliebe empfangen! Weil der Gastgeber mich so liebt und den Wunsch hat, mir so viel zu geben, muss ich auf Sein Verlangen Rücksicht nehmen und es erfüllen. Ich gehe auf Sein Verlangen damit an, fühle Seine Liebe und Seinen Wunsch, dass ich was bekomme, sehe wie er daran leidet, dass ich sein Geschenk nicht annehmen möchte. Ich werde also nur mit Seinem Verlangen arbeiten und werde nur daran denken, wie ich es erfüllen kann. Um das Verlangen des Gastgebers zu erfüllen, stelle ich fest, dass ich es nur dann tun kann, wenn ich diesen reich gedeckten Tisch annehme würde und die Speisen geniessen würde. Denn nur mit dem Genuß, was ich verspüre, kann ich den Gastgeber selbst mit Genuss erfüllen. Ich muss unbedingt Ihm zuliebe empfangen und alles unendlich geniessen, nur so werde ich spüren, wie ich Ihn erfülle.“

In diesem Fall arbeitet jeder mit den Verlangen des Nächsten. Der Gastgeber denkt daran, wie der Gast von ihm empfangen und geniessen kann. Und der Gast überlegt, wie er empfängt und geniessen wird, um das Verlangen des Gastgebers zu erfüllen und den Gastgeber geniessen zu lassen. Jeder verwendet seine Verlangen, um die Verlangen des Nächsten zu erfüllen und gewinnt dabei doppelt.

Die Kabbalisten sagen uns, dass diese Idee den Schöpfungsgedanken beinhaltet. Die Geschichte mit dem Gastgeber und seinem Gast scheint uns auf den ersten Blick verständlich zu sein. Dennoch, wenn wir die Idee realisieren wollen und an unsere nächsten Schritte im Leben denken, ist die Umsetzung wirklich nicht einfach. Können wir auf die Verlangen unserer Nächsten eingehen und diese erfüllen, um davon den Genuß verspüren zu können? Nur mit einer einfachen Formel, die laut Kabbalisten „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ lautet, ist es machbar. Denn, im Idealfall, wenn wir ihn verstanden haben, wäre dies eine einzige Möglichkeit uns mit dem unendlichen Genuß zu füllen.

Denn somit verwende ich für meine Erfüllung die Verlangen meiner Nächsten, die körperlich außer mir sind, und somit unendlich zu sein scheinen. Der Schöpfer – ist ein unendliches Verlanges zu geben, und ich bin nur ein kleiner Punkt, was derzeit bereit ist, nur zu empfangen. Wenn ich jedoch beginne, mich mit den Verlangen der Nächsten zu verbinden, bekomme ich dieses unendliche Verlangen zu spüren, was ich erfüllen kann. Ich spüre sowohl diese Verlangen  als auch das, wie das Verlangen mit Genuss erfüllt wird. Demzufolge, wenn ich mit Liebe auf die Verlangen der Anderen eingehe, erhalte ich die unendlichen Verlangen, unendliches Leben und Vollkommenheit. Alles passiert nur dann, wenn ich mich zum Schöpfer annähere, wie zu dem Ziel, was ich erreichen soll.

Aus diesem Grund ist die Kabbalah wirklich die Wissenschaft des Empfangens (hebr. lekabel) – wie man empfängt und wie man ohne jegliche Einschränkung geniessen kann.

Waren wir schon mal in den früheren Leben hier? Ist die Reinkarnation etwa wirklich real?

Jetz bin ich Opa - Now I´m a grandfather
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Frage: Was ist die Einstellung der Kabbala zur Wiedergeburt? Reinkarnieren wir wirklich, und wenn ja, warum können wir uns nicht an unsere früheren Leben errinern?

Antwort: Okay, wenn Ihr wirklich wissen wollt, hier kommt’s. Die Antwort ist JA, wir werden immer wieder geboren (d.h. reinkarnieren). Die Reinkarnation kann entweder innerlich bewusst oder äusserlich unbewusst in unsere Erfahrung gebracht werden und je nach dem Zustand unseres Bewusstseins bzw. je nach dem Einklang mit der Kraft, die uns entwickelt, wahrgenommen werden.

Um die Reinkarnation aus der Sicht der authentischen Kabbalah zu verstehen, müssen wir uns erstmal mit dem beschäftigen, was in der Höheren Welt diesbezüglich passiert. Die von uns erfahrbare Zustandsänderung wie der Tod wurde in das System gebracht als ein Ergebnis des Zerbruchs vom Schatten unserer kollektiven Seele, die auch als erster Mensch bezeichnet wird (Adam HaRishon). Und jeder Teil dieser Seele (individuelle Seele genannt, -> 600.000 gibt es davon) besteht aus 613 Verlangen zum Empfangen nur  für sich selbst. Auf diese 613 Verlangen wird eine ständig wirkende Kraft ausgeübt, die das Ziel verfolgt, jedes einzelne Verlangen in einen vollkommenen Zustand zu bringen. Der vollkommene Zustand bedeutet in der Spiritualität eine Transformation des egoistischen Verlangens zum Empfangen für sich selbst in das Verlangen zum Geben (altruistisch). Und das passiert solange bis alle von den Seelen-Teilen vollständig transformiert (korrigiert) sind. Völlig unabghängig davon, ob wir diesen Transformationsprozess bewusst oder nicht bewusst wahrnehmen, befindet sich alles ständig in einer fortschreitenden Entwicklung und kann nie unter den erreichten Stand zurückfallen, d.h. unser spirituelles Wachstum entwickelt sich in kummulierter Art und Weise.

Auf der Stufe der Ursachen (in den Höheren Welten) beginnt eine Inkarnation mit der Entstehung eines spirituellen Körpers, was ein Verlangen darstellt, das sich in einem nicht korrigierten Zustand befindet. Bei der Erfüllung verspürt das Verlangen zuerst ein Genuss für sich selbst. Innerlab dieser Befriedigung beginnt das Verlangen zu realisieren, dass dieser Genuss nicht von irgendwoher stammt, sondern dass der Genuß von einer Höheren Stufe absichtlich gegeben wird. Aus diesem Grund verspürt das Verlangen ein Bedürfnis, die gebende Stufe zu erreichen und so werden wie der Gebende, damit es den Genuss des Gebenden anstatt des Empfängers verspüren kann. Dazu müsste es zunächst mit dem Empfang des Genusses aufhören und das Verlangen bekommt einen Schrim, d.h. eine richtige Absicht, die es dem Verlangen ermöglicht, den Verzicht zu realisieren. Und das ist vielmehr der Anfang eines neuen Lebens auf einer Höheren Stufe des Bewusstseins und nicht der gefürchtete Tod. Auch wenn sich der Zustand des Verzichts zunächst leer und dunkel anfüllt, passiert das nur deshalb, weil sich die alten Verlangen noch mit dem Empfang für sich selbst identifizieren, wenn man versucht die Ausrichtung der Verlangen zu ändern. Aber das, was danach kommt, ist viel grösser, besser und bedeutender als der alte egoistische Genuß, und wir nehmen den Neuen als noch nie da gewesenes etwas wahr.

Wenn wir nun den Vorgang auf der unbewussten physikalischen Stuffe betrachten, arbeitet bei der Wiedergeburt und dem Tod das selbe Mechanismus wie oben beschrieben – eine mysteriöse, ungleichmässige Abfolge von wahrgenommenen Protein-Körpern, jedes mit individuellen Talenten und Persönlichkeiten. Diese Körper erscheinen und verschwinden bei jeder individuellen Seele eins nach dem anderen über die Tausende von Jahren. Und in jedem Zyklus von Geburt und dem Tod vergisst das Verlangen vollständig über die Bedingungen seines früheren Lebens, weil es sich in Richtung der Höheren Stufe der Realität hinbewegt  Und mit einer Errinerung an seiene früheren Leben könnte das Verlangen nie den beabsichtigten korrigierten Zustand erreichen, nur was es früher war, wie es sich entwickelt hat und jedes frühere Leben wird in die innere Natur der Seele aufgenommen. Somit arbeitet in jedem neuen Protein-Körper das Verlange quasi auf einem neuen Betriebsystem, zwingend nötig, um eine höhere Stufe in seiner Entwicklung zu erreichen.

Inkarnation Zeitskala 300x252

So, welcher Teil in uns wird dann wiedergeboren? Die individuelle Seele in der Realisierung ihrer Beziehung zu der Gruppenseele ist der Basis für die Wiedergeburt. Und der Körper existiert in dieser Welt nur aus einem Grund, um zu helfen, die Seele auf die nächst höhere Stufe zu heben, um in den wahren Zustand zu kommen. Die eigentliche Materie des menschlichen Körpers ist so unwichtig für die Seele, dass wir sogar alle Organe austauschen können und die Seele weiterleben würde (sogar ohne der Körperorgane :)) ). Denn der Körper existiert nur um Willens der Seele!

So ein Kabbalist ist eine Person, die durch das Studium der Kabbala gelernt hat, wie man bewusst in diesem Entwicklungsprozess der Seele involviert ist, indem er die Absicht des Gebens entwickelt hat. Und der Kabbalist kann buchstäblich viele seine früheren Lebens während eines Tages durchleben (die Zeit fehlt ja im Spirituellen). Indem er dies tut, verspürt er so einen höchsten Genuss und benötigt keine Genüsse dieser Welt mehr, da er in einem völlig anderen vollkommenen und perfekten Zustand lebt. Aber bis das Verlangen der eigenen Entwicklung in einer Person erwacht und sie sich diesem Entwicklungsprozess bewusst stellen kann, müsste diese Person immer wieder die Wiedergeburt und den Tod unbewusst durchmachen. So, das ist wirklich unsere Wahl, die wir treffen können.

Möchten wir ein Paar Tausende Jahren einsparen?Dann haben wir eine Menge der kabbalistischen Bücher zu lesen! Fangen wir also z.B. damit an? 😉

Zwei Wege unserer Entwicklung

Im Starbie
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Entsprechend der kabbalistischen Weisheit werden die gesamte Menschheit und jeder Mensch im Einzelnen zu dem höchsten Punkt der Erkenntnis gelangen, wo sie das Ziel der Schöpfung und den Schöpfungsgedanken in seiner vollsten Ganzheit verstehen werden. Die gesamten spirituellen Welten sind nur mit dem Ziel entstanden, den Geschöpfen die Möglichkeit zu geben, nach dem eigenen Willen den Schöpfer (die Eigenschaft zu Geben bzw. Altruismus) zu erlangen und dies noch während des irdischen Lebens.

Aus welchem Grund sollten die Menschen dies tun wollen und vor allem was würde passieren, wenn sie zu diesem bislang unverständlichen, unklaren oder sogar nach den Maßstäben unserer Welt unlogischen Ziel nicht gehen wollen?? Welche Kraft könnte uns  überhaupt dazu zwingen?

Die Kabbalisten lehren uns, dass unsere Entwicklung schon im Schöpfungsgedanken selbst mitenthalten ist, was bedeutet, dass es bereits feststeht, dass die Menschen diesen absoluten Zustand des Gebens ohne Zweifel erreichen werden! D.h. unsere Zukunft ist vorbestimmt, und auch dann wenn wir uns zurücklehnen, nichts machen würden und unseren Ego für den eigenen Genuss und zum Schaden aller anderen würden weiter wachsen lassen, würden wir zu dem Höchsten Ziel der Verschmelzung mit dem Schöpfer gelangen. Wozu also die Mühe?

Wie in der Kabbalah erklärt wird, aus allen möglichen Genüssen, die wir in unserer materiellen Welt kennen, haben wir lediglich einen winzigen Funken des Genusses erhalten. Nur ein kleiner Funke also, von dem wir alle Formen des Genusses in der materiellen Welt empfinden können. Und während seines gesamten Lebens sucht der Mensch im Materiellen nach diesem winzigen Funken, um sein Verlangen nach dem Genuss befriedigen zu können. Jede einzelne Körperbewegung des Menschen ist nur durch den Mangel am Genuss begründet (ich kratze mich sogar an meinem Kopf, da ich einen Mangel am Komfort der Kopfhaut verspüre) und sein Verlangen nach dem Genuss steigt jedes Mal immer weiter.

Damit der Mensch die Notwendigkeit einsehen kann, dass er sich über die materiellen Genüsse hinwegsetzen muss, existieren in unserer Welt nur zwei Wege:

(1) der Weg des Leidens. Der Mensch leidet in der Regel immer dann, wenn er aufgrund seiner egoistischen Einstellung nicht genug Genuss bekommen kann (Neid, Eifersucht, Haß – die gesamte Palette negativer Gefülle, die in uns entsteht, wenn wir etwas für uns nicht bekommen können). Schicksalsschläge, Kriege, Epidemien, Katastrofen – alles sind die Auswirkungen unserer Ego-Gesellschaft.

(2) der Weg der spirituellen Erkenntnis mithilfe der Methode der Kabbalah. Der Weg der freiwilligen Erkenntnis, wenn die Menschen einsehen, dass es notwendig ist, den Egoisums auszurotten und verwenden das Höhere Licht dafür, um den Egoismus als Böse zu erkennen.  Solche Menschen füllen plötzlich eine innere Leere und werden nicht mehr durch die „materiellen“ Genuss-Funken befriedigt, sie haben keine Freude mehr am Leben, verspüren Lustlosigkeit und suchen nach irgend-etwas reinem und Höherem. Speziell in der heutigen Generation entsteht in den Zeiten des Wohlstandes das Gefühl des spirituellen Hungers und der Mensch findet zu der Wissenschaft der Kabbalah.

Man kann sich nur wünschen, dass die Menschen sich für den richtigen Weg der Kabbalah entscheiden. Denn der Weg des Leidens ist allen bekannt. Warum also nicht was neues ausprobieren?

Worum wir nicht zurecht in dieser Welt kommen erklärt dieser Videoclip: