Rolle von Mann und Frau

Jackie Martinez (#31103)
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Die Frau (=Nukwa, das weibliche Verlangen) empfängt das korrigierende Licht von ihrem Ehemann (=Seir Anpin). Nachts ist Nukwa das Verlangen (=Kli) und wird tags mit Licht (= Erfüllung, Befriedigung) erfüllt. Als (geschlechts-)reife Frau wird sie erfüllt und empfängt das Licht des Gebens vom Mann, um es an die Kinder (=gemeinsame Frucht; neues Verlangen) weiterzugeben, die aus der Paarung mit Seir Anpin gezeugt werden.

All dies bedarf der Interpretation, da es hier ausschließlich um spirituelle Handlungen geht und wir intuitiv nicht verstehen, was spirituell eigentlich bedeutet:

Nukwa und Seir Anpin sind sogenannte Partzufim (=Personen, leuchtende Gesichter), d.h. unsere spirituellen Zustände (Bewohner, Personen) in der korrigierten Welt Azilut.

Spirituell bedeutet, dass ein Mensch die Eigenschaft des Gebens erlangt hat. In dieser Welt hat ein Mensch lediglich die Eigenschaft des Nehmens – so werden wir geboren, das ist unsere Natur. Das Ziel der Schöpfung besteht aber darin, dass wir uns nach und nach die spirituelle Natur aneignen.

Diese Welt befindet sich im unkorrigierten Zustand, ist „herabgefallen“ aus dem perfekten Zustand und wir Menschen sind in dieser Welt, um uns aus eigenem freien Willen zum perfekten, korrigierten und ewigen Zustand zu entwickeln.

„Diese Welt“ und die „korrigierte Welt“ sind Zustände „niedrigerer“ bzw. „höherer“ Bewusstheit eines Menschen und nicht etwa räumlich als Orte zu verstehen.

Die Beziehungen von Nukwa und Seir Anpin wie sie die Kabbalah beschreibt sind unwandelbare Gesetze (genauso wie es physikalischen Gesetze gibt; ein Apfel fällt z. B. immer nach unten, das ist ein Gesetz), die ein Mensch erlebt und empfindet, wenn er sich in der spirituellen Welt befindet.

Was hat das alles jetzt mit der Rolle von Mann und Frau in unserer Welt zu tun?

Indem wir in unserer Welt die Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der spirituellen Welt innerlich nachzubauen versuchen, entwickeln wir einen Wunsch danach und dadurch ziehen wir das Licht an, das korrigiert an.

Als Folge davon ordnet sich auch in unserer Welt alles korrekt an, denn diese Welt ist eine Projektion der korrigierten, spirituellen Welt. Diese Welt ist die Folge der korrigierten Welt – wie ein Schatten seinem Objekt folgt und nicht unabhängig existiert. Auf der Ebene dieser Welt können wir nichts korrigieren; zur Korrektur müssen wir aufsteigen in die spirituelle Welt, dort Korrekturen durchführen, dann ordnet sich diese Beziehung automatisch in dieser Welt korrekt an.

D.h., wenn ein Mann sich wünscht ein Mann zu sein, also seiner Frau das Licht weitergeben möchte, dann erfüllt er seine Rolle.

Wenn die Frau ihr Verlangen nach Korrektur an ihren Mann richtet, damit er ihr das Licht der Korrektur gibt, dann erfüllt die Frau ihre Rolle korrekt.

Von hier leitet sich alles ab; es ist das korrekte Konzept von Verhalten, Einstellungen und Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern, wenn ein Mensch sich an den spirituellen Gesetzen ausrichten möchte.