Europa ist unser gemeinsames Zuhause, unser gemeinsames Problem

Process Poshel 100 Wp Warnung des Kabbalisten Dr. Michael Laitman zum Zustand von Europa

Frage: Einige Dutzende Menschen aus Holland bereiten sich vor, am Europäischen Kongress in Berlin teilzunehmen. Für die meisten wird das der erste Kongress sein, und einige haben noch nicht erkannt, was das Ziel des Kongresses ist und warum es äußerst wichtig ist, daran teilzunehmen. Wie kann man sie darauf vorbereiten?

Antwort von Dr. M.Laitman: Die Europäer müssen begreifen, dass ihr Kontinent in dem gefährlichsten Zustand im Vergleich zu den anderen befindet. Europa steht vor dem größten und ernsthaftesten Problem weltweit. Wenn es explodiert, kann es zum dritten Weltkrieg kommen.

Der Grund dafür ist, dass die Europäer beschlossen haben, sich zu vereinen, doch andererseits ist diese Vereinigung egoistisch, ihr Zustand ist sehr instabil. Wenn ein Egoist sich von dem anderen durch eine Grenze trennt, können sie noch einigermaßen eine Verbindung zueinander nach festgelegten Regeln pflegen.

Wenn es jedoch keine formalisierten Verbindungen gibt und alle in Richtung eines gemeinsamen Marktes gehen, mit der gemeinsamen Wirtschaft, mit diesen riesigen problematischen Reserven, über die Europa verfügt, sehe ich keine Möglichkeit, in Frieden zu leben und zu prosperieren.

Wie ist das möglich? Das wäre gegen das Naturgesetz. Europa wird vor immer ernsthafteren Problemen stehen, wenn die Europäer die Notwendigkeit der Korrektur seines Egos nicht erkennen. Sie haben sich in einen solchen Zustand gebracht, dass ihnen keine andere Wahl bleibt.

Gerade Europa dient im Moment als Versuchslabor für die Umsetzung der Methode der Kabbala, weil es vorhat, sich zu vereinen – jedoch auf der Grundlage des egoistischen Nutzens. Und nun wird es von Tag zu Tag feststellen müssen, dass es das schrecklichste Übel, die schlimmste Variante von allen ist.

Aus diesem Grund müssen die Europäer zum Kongress kommen, und wir werden uns alle verbinden, indem wir die höhere Kraft anziehen und uns danach sehnen, dass sie auf diesen Erdteil einwirkt und ihn korrigiert. Denn sonst kann er der ganzen Welt Leiden bringen, und es wird zu unserem gemeinsamen Problem. Ich wende mich an euch im Namen unseres gesamten Weltkli, wir müssen das tun.

Europa ist der problemreichste Ort auf der ganzen Welt, mit all seinen auseinanderfallenden Ländern und der gemeinsamen Währung. Ich sehe da keine Anzeichen für eine gute Zukunft. Obwohl Europa eine sehr gute Grundlage hat, sind die Beziehungen zwischen allen Ländern so, dass gerade dieses mächtige Potenzial, welches dort vorhanden ist, zu einer riesigen Explosion führen wird.

Und außer den sozialen Problemen erwarten uns auch noch Naturkatastrophen, denen wir schutzlos ausgeliefert sind. Die Klimaprobleme verstärken sich immer mehr, und Europa ist völlig abhängig vom Atlantischen Ozean und von allen Seiten anfällig. Das ist ein sehr großes Problem. Die Menschheit hat keine Kraft und keine Methoden, solchen Situationen, die im Moment in Europa entstehen, entgegenzuwirken – außer der Methode der Kabbala zu folgen.

Unsere Aufgabe besteht allein darin, das Wissen über diese Methode an alle heranzutragen und sie umzusetzen. Darum erwarte ich euch alle auf dem Berliner Kongress! Ich habe nichts mehr hinzuzufügen.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“ vom 09.01.2011

Der Neid

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© photo credit: brutapesquisa

Der Neid ist in seiner meist verbreiteten Form, die Eigenschaft, die bei den meisten Menschen vorgefunden wird,  die auf eine Minderwertigkeit bzw. auf eine Unvollkommenheit hinweist und eine der bedeutend schlechten Eigenschaften ist,  die auf dem spirituellen Wege zur Vollkommenheit unbedigt zu transformieren ist. Es muss hier allerdings unterschieden werden.

Der Neid wird unter den Kabbalisten zu einem der stärksten Mittel des spirituellen Wachstums eines Menschen gezählt.  Es steht in Talmud geschrieben: „Der Neid, die Leidenschaft und die Ehre reißen den Menschen aus dieser Welt“ (Pirkej Avot 4:28).  Hätte der Mensch also keinen Neid gehabt, könnte er sich nie in seinen Verlangen über die tierische Stufe erheben und er könnte nie nach dem Schöpfer streben.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass man hier unbedingt den zwei Regeln folgen muss:

(1) Erstens muss der Mensch auf das positive Streben nach der Spiritualität der anderen Menschen und ihrer spirituellen Weisheit neidisch sein. Und der Talmud schreibt diesbezüglich:  „Neid der Weisen vermehrt die Weisheit“ (Bava Batra, s.21)

(2) Und zweitens darf der Neid nicht ein schwarzer Neid (Missgunst) sein, wo man einem nichts gönnt und sich selbst schwarz ärgert, dass der andere mehr hat. Der Neid muss „weiß“ sein, d.h. der Mensch muss bestrebt sein, nicht weniger zu erreichen, was der andere bereits erreicht hat. Er soll dem anderen für die Gelegenheit dankbar sein, den neuen Bestrebungen und den spirituellen Zielen folgen zu können.

Wie der grösste Kabbalist des 20. Jahrhunderts Baal Sulam im Vorwort zum Buch von ARI „Baum des Lebens“ schreibt:

„Der Neider ist in seiner Natur allgegenwertig, er fasst die gesamte Wirklichkeit allerzeiten um, denn so ist das Gesetz des Neides:  sähe der Mensch eine Sache bei seinem Freund nicht, würde in ihm kein Verlangen zu ihr entstehen. Und wir stellen beim Menschen fest, dass das Gefühl des Mangels in ihm nicht deshalb entsteht, weil er irgendetwas vermisst, sondern deshalb, weil es der Freund hat, und so sind alle Kinder von Adam und Eva in allen Generationen. Und es ist kein Ende dieser Kraft in Sicht, und somit bekommt der Mensch die Eignung für die Erfüllung seines bedeutungsvollen und höheren Ziels“.

Sind wir alle nicht auf etwas neidisch?

Der Weg des Leidens (hebr. Beito)

Long way - Tunnel auf der Kaiserburg
© photo credit: marfis75

Die Kabbalisten lehren uns, dass sich alle Menschen, unabhängig davon ob sie sich mit der Weisheit der Kabbala beschäftigen und dadurch ihre spirituelle Entwicklung beschleunigen und ihre Bestimmung realisieren, unbewusst und ohne ihr aktives Zutun auf dem Wege zu der Vollkommenheit befinden. Das bedeutet, dass wir alle an dem Schöpfungsziel ankommen werden, nur der Weg ist halt anders und heisst auf hebräisch „beito“ (übersetzt „in der Zeit“). Um welchen Weg handelt es sich denn genau und was stellt man sich darunter vor?

Dieser Weg ist äusserst schmerzhaft und ist voll von Leiden für den Menschen. Es ist ein Weg in der Dunkelheit, in der Stickigkeit und unter einem unangenehmen Druck unserer materiellen Welt, bestritten mit einem kaum wahrgenommenen göttlichen Lichtfunken zur Erleuchtung des Weges des Menschen. Es ist der Weg, den der ewige, spirituelle Teil von uns nach dem Willen der Höheren Kraft durchmachen muss, um seinem Bewusstsein die Eigenschaften der Liebe, der Barmherzigkeit, der Dankbarkeit, der Freude und der Herzlichkeit anzueignen. Wir sind hier durch die viele Welten herabgestiegen, um in der Materie zu lernen, wie man seinen Wünschen und den Leidenschaften der Herr wird und wie man sich von den egoistischen Verlangen, die auf Kosten unserer Nächsten ausgelebt werden, frei macht und eine neue unglaubliche Dimension der Höheren Welten in sich entdeckt. Wir sind hier, um unseren Geist von den Schmutzschalen des Egoismus zu befreien und die Liebe zum Nächsten und zum Nächsten des Nächsten zu lernen. Und bis dies endlich erreicht ist, wird das höhere Teil (hebr. Galgalta Enaim) in uns wirklich leiden und den Schmerz spüren. Sehr oft nicht wissend, dass hinter den Leiden eine Absicht steckt, um uns zu einem unglaublichen Ziel führen soll. Wie könnte dieser Mechanismus denn funktionieren?

Die Kabbalisten lehren uns, dass es kein egoistisches Verlangen geben kann, was gestillt werden kann. Auch wenn wir kurzfristig ein befriedigendes Gefühl bekommen, dass so ein Verlangen gestillt ist, täuscht es uns.  Danach wollen wir immer mehr davon bekommen, und man kann nicht wirklich auf dem Erreichten stehen bleiben. So wird aus dem Tellerwäscher ein Millionär oder aus einem Millionär ein Milliardär. Aber unterwegs zur Befriedigung dieser ego-getriebenen Verlangen spürt man die Schmerzen des Haßes,  der Eifersucht, des Neids zu allen: den Wettbewerbern, den Nachbarn, der Gesellschaft, der Regierung und allen, die scheinbar einem auf dem Weg stehen. In jedem Leiden steckt ein nicht erfülltes egoistisches Verlangen!

Diese leidensvolle Erfahrung geht nicht verloren und dient dem Menschen später in seiner spirituellen Entwicklung. Der Mensch entdeckt, dass es einen Zusammenhang zwischen seinen egoistischen Verlangen gibt und dem, dass er sie nie erfüllen kann. Der Mensch lernt, dass es nichts in der scheinbar äusseren Welt gibt, was ihn in der Art befriedigen kann, sucht was vollkommen Anderes, was Grösseres, sucht das, wo er das Ewige und das Beständige finden kann. Mit dieser Methode, d.h. durch die Leiden, Krankheiten, Kriege und Schicksalschläge findet er heraus, dass es „da draussen“ nur das Wechselbare oder das Unerfüllbare gibt, und nur in seinem Inneren das „Ich“ existiert, was unsterblich und ewig ist. Dieses „Ich “ kann sich nicht ändern, nicht sterben und wird mit jeder Erfahrung reicher und weiser. Aber diese Erfahrung muss dieses „Ich“ leider qualvoll in der Materie verdienen und nur in dieser Erkenntniss besteht bei Be-i-to die Möglichkeit der Befreiung und dem Erreichen der Perfektion und der Vollkommenheit. Der Mensch wird endlich erwachsen.

Videokurs: 2. Lektion. Wahrnehmung der Wirklichkeit

Auf unserer Webseite können Sie gern Ihren ersten Videokurs über die Grundlagen der authentischen Kabbalah verfolgen.

Wahrnehmung der Wirklichkeit. Dauer der 2. Lektion: 25 min

Diese Lektion behandelt:

  • Unsere fünf Sinne halten uns davon ab, die wahre, ewige Wirklichkeit wahrzunehmen.
  • Das Programm, das unsere fünf Sinne bedient, heißt „Egoismus“.
  • Um die größere Wirklichkeit, die uns umgibt, zu kennen, müssen wir einen zusätzlichen Sinn entwickeln, den die Kabbalisten „den sechsten Sinn“ nennen.
  • Alle unsere Gedanken und Handlungen werden vom Verlangen, Genuss zu empfangen (oder: „der Wille zu empfangen“) angeregt.
  • Wir entwickeln uns – individuell und die Menschheit als Ganzes – durch 5 Verlangen: (1) Nahrung, Sex, Obdach; (2) Wohlstand; (3) Ehre, Stolz, Macht; (4) Wissen; (5) Spiritualität.
  • Die menschliche Natur ist ein Wille zu empfangen (Egoismus) und die Natur des Schöpfers ist eine Wille zu schenken, bedingungsloser Altruismus.
  • Das Gesetz der Entsprechung der Form besagt, dass wir erschaffen wurden, um uns dem Schöpfer anzugleichen, d.h. altruistische Eigenschaften zu erlangen.

Kabbala im Gegensatz zu Religion: glaube nicht, fürchte nicht, erbitte nichts

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(C) Foto: O. Borecki

Aus dem Gespräch mit Rav Laitman (Quelle). Sehr einleuchtend fand ich die Auszüge aus dem Interview vom modernen Kabbalisten Rav Laitman mit dem kasachischen Philosophen Dr.  O.Borecki. Worum ging es? Es ging um die Ursachen der aktuellen Kriesen, Problemen zwischen den Völkern der Erde, über den Verlust vieler Menschen des Sinnes des Lebens, über die Probleme in den menschlichen Beziehungen und über die entstandene Sackgasse. Alle sehen ein, dass es derzeit viele wirtschaftliche, politische, ökologische, zwischenmenschliche Probleme zu lösen gilt und suchen nach deren Ursache und nach Lösungen.

Die Antwort von Rav Laitman dazu ist recht simpel: die Ursache unserer Probleme ist der extrem gewachsene menschliche Egoismus. In der menschlichen Natur gibt es zwei Kräfte – der Egoismus, wo der Mensch alles zu sich anzieht, und die gegensätzliche Kraft des Gebens, die wir traditionell als Altruismus nennen. Als Beispiel der Verkörperung des Egoismus wird die Funktionsweise einer Krebszelle im menschlichen Körper angeführt.

Und wie sieht es mit der Höheren Kraft aus? Wird die Idee vom Gott von Rav Laitman anerkannt? Der Rav Laitman und die ihm annähernd gleiche Kabbalisten sind über die Stufe der Religion hinausgewachsen. Denn keine der Religionen gibt wirklich die Antwort auf die Frage über den Sinn des menschlichen Lebens. Und das Wichtigste – die Religion zwingt einen Menschen nicht, sich zu ändern. Der Gott ist die Superposition des Geistes über alle Objekte. Und der Rav Laitman verwendet hierzu den Begriff – der Schöpfer. Der Schöpfer ist das Gesetz der Natur, die natürliche Kraft des Gebens, die ein Mensch ebenfalls verwenden kann. Nur derzeit verwendet er in allen Fällen die Kraft des Egoismus. Zu der spirituellen Kabbala-Lehre nach der Auffassung von Rav Laitman lässt sich das Gebot „glaube nicht, fürchte nicht, erbitte nichts“ gut anwenden. Dieses Gebot kann die authentische Kabbala von der Religion gut abgrenzen.

„Glaube nicht“. Die Kabbalah spicht nicht vom Glauben, wie es die meisten Welt-Religionen tun. Die authentische Kabbala gibt das Wissen weiter, welches der Mensch durch seine persönliche Anstrengung übreprüfen und mit seiner Erfahrung vergleichen kann. Die authentische Kabbala ist eine Methode der spirituellen Arbeit und vermittelt kein Glauben.

„Fürchte nicht“. Viele Vorgänge im Leben gründen sich auf unseren Ängsten und die bedeutendsten Ängste stammen aus dem Inneren unseres Körpers – der Hunger, die Krankheit, der Tod. Ein Mensch kann die tierischen Ängste jedoch mit Erfolg überwinden. Es ist mithilfe der Methode der Kabbala möglich, die Stufe zu erlangen, wo du einen Austritt aus deinem eigenen Körper vollbringst. Im gleichen Sinne, wie Aristoteles einst sagte: „Nicht die Seele ist im Körper enthalten, sondern die Seele enthält den Körper“.

„Erbitte nichts“. Die meisten Religionen stützen sich darauf etwas zu erbitten. Ein religiöser Mensch bittet zu Gott um alles was er haben will: „Gebe mir!“ und glaubt dabei an alles, nur um sich selbst nicht ändern zu müssen. Die authentische Kabbala lehrt jedoch, dass sich der Mensch selbst ändern muss, um eine spirituelle Entwicklung in seinem Leben vollziehen zu können.

Wir verfügen derzeit über die fünf Sinnesorgane, aber es existiert das, was die Kabbalisten als der sechste Sinn bezeichnen – ein unmittelbarer Zugang zu irgendeinem höheren Wissen. Das ist kein Glaube und keine Mystik. Denn mittelbares Wissen – das, was wir momentan besitzen – ist der Verstand, der Weg der rationell bedingten Logik. Nur selten und sporadisch im Form zum Beispiel eines Geistesblitzes oder der Intuition fangen wir etwas ausserhalb unseres rationellen Bewusstseins ab. Das höhere Wissen, worüber die Kabbala spricht, wird nicht sporadisch, sondern systematisch darauf aufgebaut, dass wir uns diese Fähigkeit des Abfanges dieses Wissens gezielt selbst aneignen. Und erst dann können wir uns und unser Leben aus der neuen Perspektive sehen. Und erst dann kann man dies als ein echtes spirituelles Wachstum nennen.

Aufgearbeitet nach den Materialien von http://www.kp.kz/node/792

Zwei Wege unserer Entwicklung

Im Starbie
© photo credit: Ranger82

Entsprechend der kabbalistischen Weisheit werden die gesamte Menschheit und jeder Mensch im Einzelnen zu dem höchsten Punkt der Erkenntnis gelangen, wo sie das Ziel der Schöpfung und den Schöpfungsgedanken in seiner vollsten Ganzheit verstehen werden. Die gesamten spirituellen Welten sind nur mit dem Ziel entstanden, den Geschöpfen die Möglichkeit zu geben, nach dem eigenen Willen den Schöpfer (die Eigenschaft zu Geben bzw. Altruismus) zu erlangen und dies noch während des irdischen Lebens.

Aus welchem Grund sollten die Menschen dies tun wollen und vor allem was würde passieren, wenn sie zu diesem bislang unverständlichen, unklaren oder sogar nach den Maßstäben unserer Welt unlogischen Ziel nicht gehen wollen?? Welche Kraft könnte uns  überhaupt dazu zwingen?

Die Kabbalisten lehren uns, dass unsere Entwicklung schon im Schöpfungsgedanken selbst mitenthalten ist, was bedeutet, dass es bereits feststeht, dass die Menschen diesen absoluten Zustand des Gebens ohne Zweifel erreichen werden! D.h. unsere Zukunft ist vorbestimmt, und auch dann wenn wir uns zurücklehnen, nichts machen würden und unseren Ego für den eigenen Genuss und zum Schaden aller anderen würden weiter wachsen lassen, würden wir zu dem Höchsten Ziel der Verschmelzung mit dem Schöpfer gelangen. Wozu also die Mühe?

Wie in der Kabbalah erklärt wird, aus allen möglichen Genüssen, die wir in unserer materiellen Welt kennen, haben wir lediglich einen winzigen Funken des Genusses erhalten. Nur ein kleiner Funke also, von dem wir alle Formen des Genusses in der materiellen Welt empfinden können. Und während seines gesamten Lebens sucht der Mensch im Materiellen nach diesem winzigen Funken, um sein Verlangen nach dem Genuss befriedigen zu können. Jede einzelne Körperbewegung des Menschen ist nur durch den Mangel am Genuss begründet (ich kratze mich sogar an meinem Kopf, da ich einen Mangel am Komfort der Kopfhaut verspüre) und sein Verlangen nach dem Genuss steigt jedes Mal immer weiter.

Damit der Mensch die Notwendigkeit einsehen kann, dass er sich über die materiellen Genüsse hinwegsetzen muss, existieren in unserer Welt nur zwei Wege:

(1) der Weg des Leidens. Der Mensch leidet in der Regel immer dann, wenn er aufgrund seiner egoistischen Einstellung nicht genug Genuss bekommen kann (Neid, Eifersucht, Haß – die gesamte Palette negativer Gefülle, die in uns entsteht, wenn wir etwas für uns nicht bekommen können). Schicksalsschläge, Kriege, Epidemien, Katastrofen – alles sind die Auswirkungen unserer Ego-Gesellschaft.

(2) der Weg der spirituellen Erkenntnis mithilfe der Methode der Kabbalah. Der Weg der freiwilligen Erkenntnis, wenn die Menschen einsehen, dass es notwendig ist, den Egoisums auszurotten und verwenden das Höhere Licht dafür, um den Egoismus als Böse zu erkennen.  Solche Menschen füllen plötzlich eine innere Leere und werden nicht mehr durch die „materiellen“ Genuss-Funken befriedigt, sie haben keine Freude mehr am Leben, verspüren Lustlosigkeit und suchen nach irgend-etwas reinem und Höherem. Speziell in der heutigen Generation entsteht in den Zeiten des Wohlstandes das Gefühl des spirituellen Hungers und der Mensch findet zu der Wissenschaft der Kabbalah.

Man kann sich nur wünschen, dass die Menschen sich für den richtigen Weg der Kabbalah entscheiden. Denn der Weg des Leidens ist allen bekannt. Warum also nicht was neues ausprobieren?

Worum wir nicht zurecht in dieser Welt kommen erklärt dieser Videoclip:

Der Ego als die Eigenschaft der Schöpfung

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© photo credit: Villancico

Die Kabbala ist die Wissenschaft über die menschliche Seele und sie handelt ausschließlich über die Beziehung der Seele zu ihrem Schöpfer. Die Menschen sind nach kabbalistischer Weisheit ein Teil des Schöpfers, den Er von sich mit einer Absicht entfernt hat, indem er diesem Teil eine Ihm gegenteilige Eigenschaft gab – den Egoismus.

Aus diesem Grunde besteht die Seele eines Menschen aus zwei gegensätzlichen Teilen. Ein Teil ist göttlich, der in einigen von uns spürbar ist. Dieser Teil äußert seine Wünsche, den Schöpfer füllen zu können bzw. Ihn direkt wahrzunehmen, und der Mensch beginnt, irgend etwas zu suchen, damit er sich irgendwie erfüllen kann, und all das was die anderen als Erfüllung und Genuss empfinden, ist diesem Menschen nicht gut genug. Er empfindet eine innere Leere und er findet keine Erfüllung in allen Genüssen unseres Planeten Erde. Dann kommt er zur Spiritualität.

Der zweite Teil der Seele – ist unsere egoistische Natur, die mit einer speziellen Absicht erschaffen worden ist. Diesen Teil der Seele spüren wir und erleben wir ihn tagtäglich – es ist das Verlangen alles zu beherrschen, alles zu erfahren, in allem das Ergebnis eigener Handlung zu sehen, d.h. in allem ein Teil des eigenen „Ich“ zu finden. Dieser egoistische Teil unserer Seele ist die Schöpfung, die erschaffen worden ist, denn der andere altruistische Teil der Seele – ist ein Teil des Schöpfers selbst. Indem der Schöpfer Seinem ursprünglichen Verlangen die Eigenschaft des Egoismus gegeben hat, hat er damit diesen Teil von sich getrennt und dieser Teil wird als die Seele beziehungsweise die von Ihm getrennt existierende Schöpfung genannt. Und sie wird als Schöpfung gerade deshalb genannt, weil sie ein Teil von etwas Neuem enthält – ihrem Egoismus – die Eigenschaft, die im Schöpfer selbst vorher nie existiert hat, denn der Schöpfer hat dieses Verlangen nicht.

Und nur über dieses Objekt – die Seele, die  aus dem Teil des Schöpfers und aus dem anderen, dem neu erschaffenen egoistischen Teil „Alles für sich zu empfangen“ besteht, – spricht die Kabbala. In der Kabbala handelt es sich nicht um das menschliche Körper, die Materie aus Fleisch und Blut, denn der Körper ist vergänglich und wechselt von einer Inkarnation zu der nächsten. Wir, Menschen, füllen unseren Körper nur deshalb, weil wir unsere wirkliche Seele nicht wahrnehmen. Aber mit dem Studium der Kabbala, beginnt der Mensch immer mehr seine göttliche Seele zu erfahren und direkt zu spüren, so dass er immer weniger auf die Verlangen seines physikalischen Körpers eingeht, denn die ewig existierende Seele spricht immer mehr und mehr aus ihm.

Die Kabbala spricht also nicht über unseren materiellen Körper, sondern über die beiden Verlangen der Seele – das Verlangen des göttlichen Teils zum Wahrnehmen des Schöpfers, einer Vereinigung mit Ihm, und über das Verlangen des egoistischen Teils zur Selbstbefriedigung, Selbstsucht und Egomanie, dem Wahrnehmen des falschen „Ich“-s  anstatt dem Wahrnehmen unseres wahren göttlichen Teils – dem Schöpfer (die universale Kraft des Gebens).