Das wichtigste an der Arbeit ist die Wahl, das heißt „und Du wähltest das Leben“ was in Dwekut (Anheftung) liegt, welche der Aspekt von liShma (für Ihren Namen) ist. Dadurch wird man der Bindung an das Leben aller Leben würdig.
Doch in der Zeit, wenn die Vorsehung offenbart ist, gibt es keine freie Wahl. Daher erhob der Höhere Malchut, welche Midat haDin (Eigenschaft des Gerichts) ist zu Ejnaim (Augen), wodurch eine Verhüllung geschaffen wurde, das heißt, es wurde für die Niederen deutlich, dass es im Höheren einen Mangel gibt und dass es dort nicht Gadlut (Größe) im Höheren gibt. In diesem Zustand werden die Eigenschaften des Höheren in dem Niederen eingelegt und sind daher mangelhaft.
Es folgt, dass diese Kelim (Gefäße) eine Angleichung mit dem Niederen haben, das heißt, so wie der Niedere keine Lebenskraft hat, so gibt es auch keine Lebenskraft in den höheren Eigenschaften. Das heißt, er [der Mensch] hat keinen Geschmack in der Tora und in den Geboten, welche ohne Lebenskraft sind.
In diesem Zustand gibt es einen Platz für die freie Wahl; das heißt, der Niedere muss sagen, dass all diese Verhüllung, die er fühlt, daher kommt, weil sich der Höhere zu Gunsten des Niederen eingeschränkt hat. Das nennt man: „Wenn Israel im Exil ist, ist die Göttlichkeit mit ihnen“. Daher sagt einer, egal welchen Geschmack er schmeckt, dass es nicht sein Fehler sei, dass er den Geschmack der Lebenskraft nicht schmeckt, und seiner Ansicht nach gäbe es keine wirkliche Lebenskraft im Höheren.
Und wenn der Mensch sich überwindet und sagt, dass der bittere Geschmack, den er in dieser Nahrung vorfindet, nur daher rührt, weil er keine passenden Kelim (Gefäße) des Empfangens hat, um die Fülle zu erhalten, weil seine Gefäße zum Empfangen und nicht zum Geben sind; und wenn er bedauert, dass sich der Höhere verhüllen musste, damit der Niedere Platz für Lashon haRa (böse Nachrede) hat, was der Aspekt der Erhebung von MaN (Gebet) bedeutet, welches der Niedere erhebt, so erhebt der Höhere sein ACHaP. Und „erheben“ bedeutet, dass der Höhere dem Niederen die Pracht und den Genuss zeigen kann, welche in den Kelim von ACHaP sind, die der Höhere offenbaren kann. Wenn dem so ist, so erhöht der Höhere in Bezug auf den Niederen dessen Galgalta we Ejnaim (GE) des Niederen, indem der Niedere den Vorzug des Höheren erkennt. Es folgt, dass der Niedere zusammen mit dem ACHaP des Höheren aufsteigt.
Wenn dann der Niedere die Größe des Höheren sieht, wächst er dadurch selber. Doch anfangs ist der Niedere würdig, nur Katnut (Zustand der Kleinheit) zu empfangen. Und wenn Gadlut (Größe) im Höheren hervortritt, so tritt eine Unstimmigkeit zwischen der Rechten und Linken Linie auf, das heißt zwischen dem Aspekt des Glaubens und dem Aspekt des Wissens.
Doch auch der Höhere verringert sich später durch den Niederen, was als Massach de Chirik bezeichnet wird. Das heißt mit anderen Worten: damit der Niedere die Stufen des Höheren erhalten kann – damit der Niedere den Aspekt des Wissens nur im Maß seines Glaubens und nicht darüber erhält – so bedeutet dies, dass der Niedere die Linke Linie des Höheren einschränkt. Das bedeutet, dass der Niedere die Ursache ist. Und dann kann der Niedere existieren, weil er aus dem Aspekt des Wissens und Glaubens besteht.
Dies nennt man „Drei Linien“ und dadurch erlangt der Niedere Vollkommenheit.