Wir existierten einst in der höheren Welt in unseren Wurzeln, von der unendlichen Liebe und vom unermesslichen Licht der Freude umgeben. Aber wegen der Sünde des „ersten Menschen“ Adam, der das höhere Licht egoistisch für sich selbst empfangen hat, gab es einen Zerbruch der Einheitsseele, und wir landeten hier in dieser materiellen Welt. Statt des Gefühls, die fünf Ebenen der Welt der Unendlichkeit wie: Shoresh, Aleph, Bet, Gimel, Dalet (0-1-2-3-4) und die fünf spirituellen Parzufim (hebr. Gesichter): Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut zu empfinden – finden wir uns plötzlich in der irdischen Wirklichkeit wieder, die in uns durch die fünf folgenden Realitäts-Stufen wahrgenommen wird: die Wurzel, die Seele, der Körper, die Kleidung und der „Palast“ (hebr. Shoresh, Neshama, Guf, Lewush, Heichal).
Wir sehen eine Wirklichkeit, die nicht wirklich existiert, und dabei nicht einmal wissen, dass es eine andere, die wahre Wirklichkeit der Liebe und des Lichts gibt, die ursprünglich erschaffen worden ist. Wir befinden uns in einer Verbannung, einem Exil, als ob wir auf ein fernes, fremdes Land verbannt wurden, wie einst die Verbrecher mit dem Schiff nach Australien verfrachtet wurden.
Unser Problem ist jedoch viel schlimmer: der Mensch in dieser Welt hat nicht einmal das Gefühl, dass er irgendwo in der Heimat sein Haus und ein glückliches Leben gelassen hat. Er hat sich an dieses Exil nicht nur gewöhnt, sondern auch seine Heimat total vergessen! Aber es gibt Menschen, die ihm dieses Gefühl des Exils geben können, ein wenig über seine alte Heimat erzählen, wo sie ein wirklich gutes Leben hatten. Und dann stellt der Mensch fest, dass er in einer Verbannung ist. Und dann muss er darauf achten, die erste Erkenntnis, die in ihm noch keine deutliche Empfindung weckt, weiter zu erforschen, um eine tiefere Beziehung zum Thema aufzubauen.
Dies ist ein sehr dünnes Ende eines Fadens, den man uns geworfen hat, der manchmal aus der Erfahrung des Menschen verschwindet, und manchmal nochmals aufwacht. Und von diesem Moment an, hängt alles von der individuellen Arbeit des Menschen ab. Der Schöpfer gab ihm ein Ende dieses Fadens, eröffnete wieder eine Verbindung zu ihm, aber deren Verstärkung hängt nur vom Menschen selbst ab, weil er die Sorge und die Furcht vor deren Verlieren hat. Es kommt alles auf die Bedeutung an, die der Mensch dieser Verbindung beimisst, ohne dabei die Angst vor jeglichen Störungen zu haben. Der Mensch muss bereit sein, viel für sie zu geben. Der Fortschritt kommt nur durch Zugeständnisse, was bedeutet, dass der Mensch die Beziehung mit dem Schöpfer mehr als alle Güter dieser Welt schätzt.
„Azilut ist die Welt, in der wir den Schöpfer vollkommen wahrnehmen und uns mit Ihm vereinigen. Ein Mensch steigt langsam in die Welt Azilut auf und erringt dabei altruistische Eigenschaften. Wenn er diese Welt und die Eigenschaft zu geben völlig erlangt hat, dann beginnter zugunsten des Schöpfers zu empfangen, auch wenn er auf der niedrigsten Stufe steht.
Wir ändern nicht unseren Wunsch, Genuss zu empfinden, sondern eher unser Wesen, indem wir den Grund ändern, aus welchem wir Genuss suchen (Die Absicht).
Wenn wir allmählich unseren Egoismus durch Altruismus ersetzen, können wir dementsprechend aufsteigen, bis wir alles empfangen, was uns zusteht, in Übereinstimmung mit der Wurzel unserer Seele (Shoresh Neshama), die ursprünglich ein Teil des letzten Grades (Malchut) der Welt Azilut war. Aufgrund unserer Korrekturen, die wir an uns vornehmen, steigt unsere Seele zu einem Zustand völliger Vereinigung mit dem Schöpfer auf, und dabei erhält sie 620mal mehr Licht als das, was unsere Seelen besaßen, bevor sie sich in den physischen, menschlichen Körper kleideten.
Alles Licht, das der Schöpfer uns zu geben wünscht, wird die »Urseele« (Schechina) der Schöpfung genannt. Das Licht, das jedem von uns zugeteilt wurde, ist Teil dieser Urseele. Jeder von uns sollte diesen Teil erhalten, wenn wir unsere Wünsche korrigieren.“
Die gesamte Wirklichkeit wird ausschließlich in unserem Kli (ein Wunsch zu empfangen) wahrgenommen. So lernen wir es.
Wir alle sind individuelle Bestandteile eines spirituellen Klis, genannt Adam ha Rishon (der erste Mensch). Die Seele von Adam ha Rishon zersplitterte in Milliarden von Seelen, die auf diese Welt hinunterkamen.
Diese Welt beherbergt unzählige Körper, jeder mit seiner eigenen Seele. Das Ziel eines jeden Menschen ist, zur gleichen Wurzel der Einheitsseele in Adam ha Rishon zurückzukehren, aus der er kam.
Wenn wir in diese Welt eintreten, sind unsere Seelen nur »ein Punkt«. Wenn wir kein spirituelles Kli aus diesem Punkt machen, solange wir in dieser Welt leben, kehren unsere Seelen zu ihren Wurzeln in Adam ha Rishon zurück wie Samenkörner, die sich nicht entwickelten, als unbewusste, leblose Punkte.
Mit anderen Worten: Wir spüren unsere Existenz erst dann, wenn unsere Seelen sich in dieser Welt in einen neuen Körper kleiden. Wenn wir jedoch diesen Punkt durch altruistische Absichten kultivieren, bis er ein spirituelles Kli wird, bleibt dieses Kli nach dem Ableben unseres physischen Körpers erhalten, denn dann haben wir begonnen, die Höhere Kraft während unseres Lebens in dieser Welt zu fühlen. Diese Verbindung bleibt, weil sie nicht Bestandteil unseres biologischen Körpers ist.
Das spirituelle Kli nimmt wahr, was sich außerhalb von uns befindet, ungeachtet unserer natürlichen Sinneswahrnehmungen. Sind wir erst einmal außerhalb unseres Selbst, haben körperliches Leben und der Tod keinen Einfluss mehr darauf, wie die Seele wahrnimmt. Deshalb empfinden wir Leben und Tod in dieser Welt nicht so intensiv, weil die spirituellen Empfindungen unversehrt bleiben.
Genauer gesagt: Wir müssen diesen biologischen Wechsel zwischen Leben und Tod irgendwann überwinden, in einem Maße, dass er uns nicht mehr beeinträchtigt. Dies geht nur mit Hilfe einer geeigneten Methode, wo wir an uns selbst hart arbeiten müssen, um uns entsprechend der richtigen Absichten zu verändern.
Der Mensch stellt sich die zukünftige Welt ganz abgerissen von jener Realität vor, in der er sich heute befindet. Er denkt, dass die spirituelle Welt sich an einem anderen Ort, einem anderem Raum, in einem anderen Universum befindet.
Wir verstehen also nicht, dass wir die höhere Welt gerade hier, als die Ergänzung zu dieser Welt offenbaren werden. Es ist üblich zu denken, dass wir nach dem Tod in die spirituelle Welt gelangen. Und wenn der Mensch gemäß der Wissenschaft der Kabbala erkennt, dass er die spirituelle Welt noch in diesem Leben, vor seinem Tod sehen wird, dann denkt er dennoch daran, dass er irgendwelche jenseitigen Welten offenbaren wird, die von allem fern sind, was er heute hat.
Aber diese Vorstellung ist eben falsch! Uns wird einfach das Netz der Beziehungen zwischen den Menschen offenbart und der Schöpfer, der diese Welt, diese Realität ausfüllt. Wir enthüllen die Kraft, welche das Universum lenkt und bewegt und die uns früher verborgen war. Dann wird alles offenbar.
Und als die Ergänzung zum egoistischen Verlangen, in dem wir alle Erscheinungen empfanden, welche übrigens als “diese Welt” bezeichnet werden, wird in uns das Verlangen des Gebens wachsen, und darin die neue Erscheinung, welche “die höhere Welt” oder “die zukünftige Welt” heißt. Es handelt sich also um die Welt, die zu uns “kommen” wird.
Und wenn der Mensch mit allen seinen Kräften versucht, sich die Form der zukünftigen, höheren Welt, des Schöpfers vorzustellen, und zwar als ein verbindendes Integralnetz, das zwischen all jenen Formen offenbart wird, die er jetzt in seiner Welt sieht, dann hilft ihm eine solche Vorstellung sich kein “Idol oder ein betrügerisches Heiligenbild” zu erschaffen, sowie im Nebel und in der Mystik nicht verwirrt zu werden.
Die höhere Welt ist ein Netz des Gebens, das sowohl zwischen allen Teilen dieser Realität, als auch zwischen den Teilen des zusätzlich enthüllten Systems der Kräfte offenbart wird. Es gibt nichts, außer dieser Kräfte: sei es die Kraft des Wunsches, der Absicht, des Gedankens.
Und wenn sich der Mensch die Realität auf diese Weise vorstellt, dann begreift er, dass er über alle Mittel zur Erreichung dieser neuen, zusätzlichen Realität verfügt.
Denn sie wird mit Hilfe der Menschen, die Träger dieser Kräfte des Gebens sind, seiner Freunde erreicht, die am Geben, an der altruistischen Absicht interessiert sind. Und jetzt kann er zusammen mit ihnen dieses System des Gebens aufbauen und die spirituelle Realität enthüllen.
Auszug aus dem Unterricht von Rav Dr. M.Laitman, 16.10.2011
Wenn ich die wahrhafte Realität offenbare, dann verstehe ich, dass alles in meinem Inneren empfunden wird und es außen nichts gibt. Den Begriff “außerhalb” gibt es überhaupt nicht. Alles geschieht in meinen Empfindungen, in meiner Wahrnehmung.
Und die Realität, die ich wahrnehme, die unermessliche Weite dieser Welt, das grenzenlose Universum, die Erdkugel mit allen ihren zahlreichen Details, das alles empfinde ich in meinem Inneren.
Wenn ich letztendlich meinen egoistischen Wunsch korrigiere, wird sich auch dieses gesamte Bild verändert.
Nur fühlen wir es in unserer Welt nicht, weil wir es im Wunsch wahrnehmen, der sich qualitativ nicht ändert. Er kann nur größer oder kleiner werden.
Wenn wir dagegen seine Haupteigenschaft geändert hätten, vom Empfangen zum Geben, dann hätten wir schon die vorige Wahrnehmung von der Seite her empfunden und könnten das Geschehende richtig beurteilen.
Und es ist nicht einfach. Es ist schwierig zu verstehen, unmöglich zu fühlen. Nur dank dem Höheren Licht, das allmählich Tröpfchen für Tröpfchen auf uns einwirkt, geschieht der plötzliche Umsturz.
Der Mensch erlangt, in Ergänzung zu seinen gewöhnlichen Eigenschaften/Kelim, die neuen. Diese Welt verschwindet nicht. Der Mensch beginnt, die zusätzliche Realität, ihren zweiten Teil, zu empfinden. Erst dann versteht er, wo er sich in Wirklichkeit befindet und empfindet, dass unsere Welt nur eine Illusion ist.
Auszug aus einer Vorlesung 12.12.2010 in Natania von Rav Dr. Michael Laitman
Das, was ich in der Welt um mich herum sehe, oder genauer gesagt fühle, ist nur der Unterschied zwischen mir und dem Schöpfer, der emanierenden Kraft der Liebe und des Gebens. Ich sehe nur einen Schatten meines egoistischen Wünsches in Kontrast zum Höheren Licht des Schöpfers. Ich sehe nur die Eigenschaften, die in meinem egoistischen Wunsch, für sich zu empfangen, enthalten sind. Mit anderen Worten, sind alle, die mich umgeben, Teile meines Egos.
Alle Teile der Natur – die unbelebte Natur, Pflanzen, Tiere, der Mensch – all das sind vier Ebenen meines Verlangens für mich Genuß zu bekommen, die mir in einer solchen Form vor dem Hintergrund des weißen Lichtes dargestellt werden. Denn ich nehme nur mein Verlangen, mich zu erfüllen, wahr!
Die Eigenschaft des Lichts ist nur als Gebend und Liebend wahrnehmbar. Wenn also mein Wunsch genauso wie das Licht wird, wird das Licht nicht mehr vor mir verdeckt, und ich werde den Schöpfer, die gebende und liebende Kraft, offenbaren!
“In der Stunde des Begreifens wird das höhere Licht empfunden, das sich offenbart und auf den Wahrnehmungen und Korrekturen auf dem Weg zurück in die spirituelle Welt basiert. Und es scheint dem Menschen infolge der Vollkommenheit, dass alle seine Leiden einen besondern Wert hatten, weil sie ihm ermöglichten, den Geschmack und die Süße des Lichtes der Einigkeit mit dem Schöpfer zu bewerten.
Folglich werden alle seine Organe und die Sehnen bezeugen, dass jeder in dieser Welt Lebender damit einverstanden wäre, sieben Mal pro Tag sich die Hände und die Beine abzuschneiden, um nur für einen kurzen Augenblick, einmal pro Leben diesen Geschmack der Verschmelzung zu begreifen.” (Rav Yehuda Ashlag, Brief Nr.8)
Und Gott sprach: „Es werde Licht, und es ward Licht“, „Das Licht am Ende des Tunnels”, “Du bist das Licht meines Lebens”, „Ich hatte eine Erleuchtung“. Das Wort „Licht“ taucht täglich hunderte Male in unserem Wortschatz auf. Sätze wie „bei Licht besehen“, „Licht auf etwas werfen“ , „erleuchtet“ und „Strahlung“ sind Metaphern, die oft unsere Gedanken über Weisheit, Hoffnung und Güte beschreiben. Wir nennen einen weisen Menschen „eine Leuchte“, dem es gelingt, die Welt auf eine rechtschaffene oder göttliche Weise zu sehen.
Das Licht der Sonne erheitert uns und wir planen Sommerferien dort, wo wir uns entspannen und ihre Strahlen geniessen können. Die Wärme vom Kaminfeuer zieht uns an und wir versammeln uns gerne um ein Lagerfeuer. Als menschliche Wesen beziehen wir uns zum Licht auf eine emotionale, fast sinnliche Weise.
Man kann sich kaum vorstellen, dass sich die Wissenschaftler immer noch nicht über die Beschaffenheit des Lichtes sicher sind. Es besteht jedoch keine Frage, dass das Licht lebensnotwendig als Quelle für das Leben auf der Erde dient.
Daher ist es auch kein Zufall, dass der bloße Gedanke an Licht solche tief schürfenden Gefühle hervorruft. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, dass es tatsächlich ein spirituelles Licht gibt, welches uns beeinflusst, auch wenn wir uns seiner nicht bewusst sind. Das Licht ist spirituelle Essenz. Es ist die Eigenschaft des Einen, der uns geschaffen hat – der Schöpfer.
Der große Kabbalist ARI aus dem 16. Jahrhundert schrieb in seinem Buch „Der Baum des Lebens“:
„Wisse, dass bevor die Emanationen emanierten und die Schöpfung erschaffen wurde, das Höhere Licht die gesamte Existenz füllte. Und es gab keine Lücke, so wie eine leere Atmosphäre, keinen Hohlraum oder Abgrund, sondern alles war mit Einfachem, Endlosem Licht erfüllt“.
Was ist die Beschaffenheit des spirituellen Lichtes? So wie das physische Licht uns auf physische Art und Weise füllt, indem es uns wärmt und uns behaglich fühlen lässt, so erfüllt das spirituelle Licht unsere spirituellen Bedürfnisse unserer Seelen. Die Kabbalisten erklären, dass ein Mensch noch während seines Lebens seine Seele mit dem spirituellen Licht füllen kann und dabei unendliche Freude und Erfüllung erlebt.
Wenn unsere Seele mit Licht erfüllt wird, dann spüren wir einen inneren Bereich, genannt „Die Höhere Welt“. Es ist ein Gefühl, welches gänzlich jenseits dem liegt, was wir in unserer Welt erleben. Der Unterschied könnte so beschrieben werden: In dieser Welt entwickeln sich unsere Wahrnehmungen auf natürliche Weise mithilfe unserer fünf Sinne. Wenn Sie sich jedoch aufmerksam überall umschauen, dann wird es offensichtlich, dass wir von vielen Kräften, die uns nicht sichtbar erscheinen, umringt und beeinflusst werden. Sauerstoff z. B., den wir einatmen, ist unsichtbar, doch können wir ohne ihn nicht in der irdischen Welt überleben.
So ist auch die „Höhere Welt“ ein Reich der Wirklichkeit, das unseren fünf Sinnen nicht zugänglich ist, sondern wir fühlen, dass unsere Seelen mit dem spirituellen Licht erfüllt werden. Jeffrey Satinover, einer der Wissenschafter, der an der Herstellung von dem Film „What the bleep do we know?!“ mitwirkte, erklärt dies aus Sicht der Quantenphysik:
„DieQuantentheorie zeigt, dass dort etwas arbeitet, was jenseits reiner Mechanik, außerhalb der irdischen Welt liegt.“
Darum wird die Kabbala „Weisheit des Verborgenen“ genannt – weil sie einen Teil der Wirklichkeit enthüllt, der unseren fünf Sinnen verborgen ist. Es ist eine Methode, mit der es dem Menschen gelingt, seine Seele mit Licht zu füllen und gleichzeitig die Höhere Welt und unsere Welt zu fühlen.
Der große Kabbalist ARI schrieb das Gedicht in seinem Buch „Der Baum des Lebens“ :
Wisse, bevor die Emanationen emanierten Und Geschöpfe erschaffen wurden, Gab es nur das einfache höhere Licht, Welches die ganze Wirklichkeit ausfüllte.
Und es gab keinen leeren Raum Und keine leere oder unausgefüllte Atmosphäre. Sondern es war alles voller jenes Unendlichen einfachen Lichtes.
Und dieses hatte weder Anfang noch Ende, Sondern es war alles Einziges einfaches vollkommen gleichmäßiges Licht, Und dieses hieß: Licht der Unendlichkeit.
Und als in Seinem einfachen Willen der Wunsch wach wurde, Die Welten zu erschaffen Und die Emanationen zu emanieren, Und dabei die Perfektion Seiner Taten, Seiner Namen, Seiner Bezeichnungen erleuchten zu lassen, Wurde das zum Grund der Erschaffung der Welten.
Und siehe, sodann schränkte sich Die Unendlichkeit in ihrem zentralen Punkt ein, Exakt im Zentrum Und jenes Licht kontrahierte Und entfernte sich weit an die Ränder dieses Punktes.
Und sodann blieb leerer Raum, ein Vakuum, Von diesem mittleren Punkt. Und siehe, diese Kontraktion war vollkommen gleichmäßig Um diesen leeren mittleren Punkt herum. So, dass jener leerer Raum Von allen Seiten in vollkommener Gleichmäßigkeit Kreisförmig wurde.
Und siehe, nach der Einschränkung Nach welcher leerer Raum und Vakuum entstand, Im exakten Zentrum des unendlichen Lichtes, War nun Raum da, In dem Geschöpfe, und Emanationen und Kreaturen Existieren konnten.
Sodann zog sich aus dem Unendlichen Licht Ein einziger Lichtstrahl Und stieg herab ins Innere jenes Raumes Und entlang dieses Strahls erschuf, Formte und machte und kreierte Er alle Welten.
Bevor diese Welten ins Leben gerufen wurden, Gab es nur Unendlichkeit, und ihr Name war Eins, In einer so herrlichen und verborgenen Einheit, Dass sogar den Engeln, die Ihm am nächsten standen, Die Kraft zur Erkenntnis der Unendlichkeit fehlte, Und es gibt keinen Verstand, der Ihn erfassen könnte, Denn Er hat keinen Ort, Keine Grenzen, keinen Namen.
Ez Chaim, „Baum des Lebens“, Ari (Rabbi Isaak Luria), 1534-1572