Das Studium der Zehn Sefirot – TEIL 2
Igulim und Joscher- Sphären und Geradlinigkeit
Histaklut Pnimit (Innere Betrachtung)
Kapitel 1
Betrachtet 10 Sefirot de-Igulim. Enthält 6 Punkte:
1. Igulim ist GA“R. 2. Bei den Sefirot de-Igulim ist je mehr außen desto wichtiger. Und umgekehrt – bei den Sefirot de-Joscher je mehr innen desto wichtiger. 3. Zwei empfangende Teile in Kelim: a) in deren Pnimijut; b) durch deren Hitzonijut. 4. Die Enthüllung des Stadiums Dalet ist nichts anders möglich als mittels der 3 Stadien, die ihm vorausgehen und seine Enthüllung herbeiführen. 5. 4 Stadien sind wie 4 Schalen, die auf den Wänden vom Kli aufeinanderschichten, und wo der Genuß (das Licht) in die innere Schicht aufgenommen wird. 6. Derjenige Schirm mit der grösseren Avijut erhebt das reflektierte Licht auf eine höhere Stufe. Insgesamt gibt es 5 Stufen.
Igulim ist GA“R.
1) Also, über die 10 Sefirot de-Igulim spricht Ari sehr wenig, selbst diese wenigen Dinge, die es gibt, sind voll mit scheinbaren Wiedersprüchen. Über sie ist jedoch unmöglich mehr zu sagen, denn sie sind GA“R – die 3 ersten Sefirot, mit denen wir uns nicht beschäftigen dürfen. Allerdings sollte man die wenigen Dinge, die von Ari geschrieben wurden, auf jeden Fall ausführlich und klar aufklären, um die Ziele, die sich Ari wünschte, zu erreichen, d.h. inwiefern es in einem Zusammenhang mit der Wissenschaft der Kabbala notwendig ist.
In den 10 Sefirot de-Igulim ist je mehr außen desto wichtiger.
2) Zuerst verstehe das Gesamtbild. Ari teilt die gesamte Wirklichkeit in zwei Arten auf: Igulim und Joscher, d.h. in allen Parzufim, die es in den fünf Welten gibt: Adam Kadmon und ABEA bis hin zum Olam aZe, Dieser Welt, gibt es in jedem von ihnen sowohl die 10 Sefirot de-Igulim als auch die 10 Sefirot de-Joscher. Wir sehen auch, daß es in den Sefirot de-Igulim je mehr außen ist, desto besser, und je mehr innen ist, desto schlechter. Denn, der höchste Igul, der am nächsten zur Unendlichkeit ist und der die gesamte Wirklichkeit umgibt, ist der beste von allen und wird Keter genannt. Und innerhalb von ihm befindet sich der zweite Igul, Chochma genannt, der schlechter als Keter ist usw., bis hin zu der innersten Kugel von allen, d.h. bis zu Olam aZe, der schlechtesten von allen Igulim, d.h. dort gibt es Finsternis, Dunkelheit ohne Licht und viele Abfälle. Somit ist jeder Igul, der mehr innen – desto schlechter ist, und der mehr außen ist, desto besser.
In den 10 Sefirot de-Joscher ist je mehr innen desto wichtiger.
3) Und dem sind die Sefirot de-Joscher entgegengesetzt, denn jeder mehr innerer von ihnen, ist mehr erhaben, und die 10 Sefirot de-Joscher, die die ersten und die inneren von allen sind, sind 10 Sefirot der Welt Adam Kadmon, und dies ist die Kav, die sich aus der Welt der Unendlichkeit ausbreitet und sich fast bis zu der Welt Olam aZe fortsetzt, ohne diese zu berühren. Und auf sein Hitzonijut (hebr. äußere) kleiden sich von außen 10 Sefirot de-Joscher aus der zweiten Welt ein, die die Welt Azilut genannt wird, deren Höhe niedriger bzw. kleiner bezüglich der Welt Adam Kadmon wird. Auf das Hitzonijut der Welt Azilut kleiden sich 10 Sefirot de-Joscher der Welt Bria ein, der schlechteren als Azilut usw., bis zu den 10 Sefirot de-Joscher der Welt Assia, die schlecher als alle anderen sind, und diese kleidet von außen, von Hitzonijut, alle Welten gemeinsam ein. D.h. somit erhalten wir, daß in den Sefirot de-Joscher die mehr außen schlechter, und die mehr innen liegenden besser sind, was den 10 Sefirot de-Igulim entgegengesetzt ist. Und in der Tatsache dieser Gegenteiligkeit zwischn den Sefirot de-Igulim und de-Joscher verbirgt sehr große und tiefe Bedeutung, die man verstehen sollte.
Zwei Arten des Empfangs im Kli: a) mit Verwendung des inneren Teils – vom Toch; b) durch das Äußere bzw. durch das Hitzonijut.
4) Und der Begriff des zentralen Punktes in der Unendlichkeit ist bereits bekannt, in welcher die Einschränkung stattgefunden ist; das Licht entfernte sich aus diesem Punkt und ein leerer Raum bildete sich aus (s. oben Teil 1, Kap. 1, Punkt 50). Man hat bereits geklärt, daß sie der zentrale Punkt deshalb genannt wurde, um so zu zeigen, daß es bei ihr kein Empfangen durch das Pnimijut und durch das Toch gibt, sondern nur durch das Hitzonijut, von außerhalb. Deshalb erhält sie das Licht ohne Einschränkung im Umfang bzw. in der Quantität, da der Empfänger mittels des Hitzonijut keine Einschränkung auf das Licht macht. D.h. wir haben hier zwei empfangende Teile in den Kelim: das 1ste Teil, das durch das Hitzonijut empfängt; das 2te Teil, das in das Pnimijut empfängt. Und es ist klar, daß man hier über keine Örtlichkeiten oder Plätze spricht, um sich dadurch die Begriffe wie Hitzonijut oder Pnimijut bzw. das äußere oder das innere Teil, vorzustellen, und wir müssen an der Stelle gut verstehen, mit welchen Begriffen wie Hitzonijut oder Pnimijut wir uns hier beschäftigen.
3 erste Stadien tragen nur der Offenbarung des 4ten Stadiums bei, sie selbst sind keine Empfänger, gleich den 4 Schalen in den Wänden vom Kli.
5) Das spirituelle Kli ist bekanntlich das Verlangen in der Schöpfung Genuß von der Unendlichkeit zu bekommen (s. Fragen über den Sinn der Worte, Teil 1, Punkt 25). Es ist auch bekannt, daß in diesem Verlangen 4 Stadien gibt, ein unter dem anderen. D.h. dieses Kli bzw. „das Verlangen zu empfangen“ in der Schöpfung solange als ungeeignet für seinen Zweck bestimmt wird, bis es nicht die 4 Stadien stufenweise durchläuft, wobei das erste Stadium – ein sehr schwaches Verlangen ist, das zweite Stadium stärker als das erste ist usw., und so bis zum 4ten Stadium, der Gadlut ist, die höchste Stufe des Verlangens im notwendigen Maße für den Abschluß vom Kli. Und dessen Sinn haben wir bereits oben geklärt (Teil 1, Kap. 1, Punkt 50).
Und weil beim Verlangen zu Empfangen die Form bzw. die Eigenschaften dem Verlangen zu Geben, das in das Licht der Unendlichkeit eingeschlossen ist, vollkommen entgegengesetzt sind, ist das Verlangen unfähig, sich auf einmal zu offenbaren, sondern kann es nur stufenweise, beginnend mit dem Verlangen zu Geben, eingeschlossen in die Wurzel, d.h. in den Keter, danach zu einem mehr Groben als dieser, d.h. zum Stadium Alef. Danach zu einem noch mehr groben, das das Stadium Bet genannt wird, und so weiter bis zum Stadium Dalet, das sich in den Eigenschaften vom Licht vollkommen unterscheidet. In der Qualität ist dieses Stadium bereits für die Verwendung als ein Kli geeignet, während in den drei vorherigen Stadien das Verlangen noch nicht in dem Maß offenbart ist, das für das empfangende Kli wünschenswert sei.
Deshalb wird nur das 4te Stadium als das Kli, was hauptsächlich für den Empfang in der Schöpfung vorgesehen ist, betrachtet und nennt sich infolgedessen als Pnimijut und Toch bzw. das innere Teil des Geschöpfes. Und das Stadium Gimel, welches es im Verlangen gibt, wird als das von außen stehende des Stadiums Dalet betrachtet, das Stadium Bet – außerhalb des Stadiums Gimel, das Stadium Alef – außerhalb des Stadiums Bet und das Stadium Keter außerhalb von ihnen allen. Es gleicht einer Wand eines materiellen Gefäßes, die aus den 4 Schalen, eine auf der anderen liegend, besteht, wo der Inhalt, der in das Gefäß gelangt, sich natürlich nur in der 4ten inneren Schale befindet und die drei sie umgebenden Schalen nur zu Verstärkung der inneren aufgebaut sind. Und sehe auch hier, daß das Licht nur in das 4te Stadium aufgenommen wird, wogegen die drei vorherigen Stadien sein Hitzonijut bzw. das äußere Teil ist und entstehen nur deshalb, weil es nicht möglich ist, daß das Stadium Dalet ohne mittels der oben beschriebenen Ausbreitung offenbart wird.
Die Übersetzung wird laufend ergänzt