1. Mein Wunsch in dieser Einführung ist es, einige auf den ersten Blick einfachen Dinge zu klären, die zu klären praktisch alle versucht haben, wobei viel Tinte dafür vergossen wurde. Dennoch haben wir in ihnen bisher kein klares und hinreichendes Wissen erreichen können.
Und die Fragen sind die Folgenden:
1) Was ist unser Wesen?
2) Was ist unsere Rolle in der langen Kette der Wirklichkeit, deren kleine Kettenglieder wir sind?
3) Wenn wir uns selbst betrachten, dann fühlen wir uns so verdorben und niederträchtig, als gäbe es niemanden, der verachtenswürdiger wäre. Doch wenn wir Denjenigen betrachten, Der uns erschaffen hat, dann müssten wir die Spitze von allem sein, höher als alles andere, weil vom vollkommenen Schöpfer nur vollkommene Handlungen ausgehen müssen.
4) Der Verstand verpflichtet uns zuzugeben, dass der Schöpfer absolut gütig ist und nur Gutes tut, so dass es nichts über Ihm gibt. Doch wie konnte Er von Anfang an so viele Geschöpfe erschaffen, deren Bestimmung es ist, alle Tage ihrer Existenz in Leiden und Unglück zu verbringen, also wenn schon nicht gut, dann doch nicht so böse?
5) Wie kann es sein, dass aus dem Ewigen, Der weder Anfang noch Ende hat, nichtige, sterbliche und mangelhafte Geschöpfe entstehen?
2. Um das von allen Seiten zu klären, sollten wir im Voraus einige Untersuchungen anstellen, deren Gegenstand der nicht verbotene Bereich sein wird – also nicht das Wesen des Schöpfers, welches zu erkennen unser Geist überhaupt nicht in der Lage ist, weswegen wir von Ihm keinerlei Gedanken und Vorstellungen haben; sondern in einem Bereich, in welchem die Untersuchung zum Gebot wird, das heißt die Erforschung Seiner Taten. Wie uns in der Tora geboten wurde: „Kenne den Schöpfer deiner Väter und diene Ihm“ Es heißt auch im „Lied der Einheit“: „ Aus Deinen Taten werde ich Dich erkennen“
Erste Untersuchung:
Weswegen stellt sich uns das Geschöpf als etwas Neugebildetes dar, das heißt etwas Neues, welches im Schöpfer vor der Schöpfung nicht existierte, während doch jedem klar Denkenden offensichtlich ist, dass es nichts gibt, was es im Schöpfer nicht gäbe, wie der einfache gesunde Menschenverstand zwingend nahelegt? Denn es kann keinen Gebenden geben, der etwas geben würde, was er selbst nicht besitzt.
Zweite Untersuchung:
Wenn man davon spricht, dass Er alles kann, dann kann Er natürlich etwas aus Nichts erschaffen, das heißt etwas Neues, was es in Ihm überhaupt nicht gibt, doch es entsteht die Frage: Was ist das für eine Wirklichkeit, von der man sagen kann, dass es für sie im Schöpfer keinen Platz gibt, sondern dass sie eine neue Schöpfung ist?
Dritte Untersuchung:
Wie die Kabbalisten sagen, ist die Seele des Menschen Teil des Schöpfers selbst, von Oben eingegeben, sodass es keinen anderen Unterschied zwischen ihm und der Seele gibt als nur den, dass der Schöpfer „das Ganze“ ist und die Seele „ein Teil“ ist. Man verglich das mit einem Stein, der von einem Fels abgeschlagen wurde, wo es keinen Unterschied zwischen dem Stein und dem Fels gibt, außer dass der Fels „das Ganze“ und der Stein „ein Teil“ ist. Man kann vermuten, der vom Fels abgetrennte Stein sei durch eine dazu geeignete Axt vom Fels abgeschlagen worden, wie ein Teil vom „Ganzen“. Doch wie kann man sich solches im Schöpfer vorstellen, dass sich von Seinem Wesen irgendein Teil so sehr abspalten würde, dass er aus Seinem Wesen austreten und sich von Ihm unterscheiden würde, das heißt zu einer Seele, von der man sagen kann, dass sie lediglich Teil des Wesens des Schöpfers sei?
3. Vierte Untersuchung:
Weil das System unreiner Kräfte und Klipot von der Reinheit des Schöpfers fern ist wie ein Pol vom anderen, so dass man sich nichts Ferneres vorstellen kann; wie kann es dann der Reinheit und Heiligkeit des Schöpfers entspringen und daraus entstehen? Mehr als das – wie unterhält die Heiligkeit des Schöpfers auch noch dessen Existenz?
Fünfte Untersuchung:
Bezieht sich auf die „Wiederbelebung der Toten“. Da der Körper so verachtungswürdig ist, ist er vom Moment der Geburt an dazu bestimmt, zu sterben und begraben zu werden. Mehr als das: Wie es im Sohar heißt, kann die Seele, solange nicht der ganze Körper verwest ist, und auch nur irgendein Teil von ihm übrig bleibt, nicht aufsteigen und ihren Platz im Paradies (Garten Eden) einnehmen. Und wenn dem so ist, worin besteht die Verpflichtung, zurückzukehren und von den Toten aufzuerstehen? Könnte der Schöpfer den Seelen ohne den Körper keinen Genuss schenken?
Und noch merkwürdiger ist die Aussage der Weisen darüber, dass bei der kommenden Wiederbelebung der Toten die toten Körper in ihren Mängeln auferstehen werden, damit man nicht sagen würde: „Das ist ein anderer Körper“ – und dann wird der Schöpfer ihre Mängel heilen. Man muss verstehen, warum es dem Schöpfer wichtig ist, dass man nicht sagt: „Das ist ein anderer Körper“ – so sehr, dass er zu diesem Zweck wieder verderbliche (mangelhafte) Körper erschafft und sie heilen müssen wird.
Sechste Untersuchung:
Wie die Weisen sagten, ist der Mensch das Zentrum der gesamten Schöpfung, und alle Höheren Welten und unsere materielle Welt und alle sie besiedelnden Objekte sind nur für den Menschen erschaffen.[1] Und man verpflichtete den Menschen zu glauben, dass für ihn die Welt erschaffen wurde.[2] Auf den ersten Blick ist es schwer zu verstehen, wie für solch einen kleinen Menschen, dessen Wert geringer ist als ein Haar verglichen mit der ganzen Welt –geschweige denn verglichen mit Höheren Welten, deren Erhabenheit nicht beschrieben werden kann, der Schöpfer sich bemühte, als er sie für ihn erschuf? Und warum all das für den Menschen?
4. Und um all diese Fragen und Untersuchungen zu verstehen, gibt es ein Mittel: Auf das Ende der Handlung zu schauen, das heißt auf das Schöpfungsziel, weil es unmöglich ist, etwas in der Mitte des Prozesses zu verstehen, außer wenn man den Abschluss betrachtet.
Denn es ist klar, dass es keinen Handelnden gibt, der ziellos handeln würde. Nur jemand, der nicht bei Verstand ist, handelt ziellos.
Und ich weiß, dass es Klugschwätzer gibt, welche die Tora und die Mizwot vernachlässigen; welche behaupten, der Schöpfer habe die Wirklichkeit erschaffen, sie jedoch ihrem Schicksal überlassen, und zwar wegen der Nichtigkeit dieser Geschöpfe, und es gebühre doch dem Schöpfer, solch einem Erhabenen, nicht, das Schicksal von Nichtigen und Verachtungswürdigen zu lenken. Doch ihre Reden zeugen nicht von Kenntnis, da es unmöglich ist, etwas über unsere Nichtigkeit und unsere Erbärmlichkeit auszusagen, bevor wir nicht zur Entscheidung gelangen, dass wir uns und unsere verdorbenen und anstößigen Eigenschaften selbst erschufen.
Doch wenn wir beschließen, dass der Schöpfer, ein absolut Vollkommener, unsere Körper so plante und schuf, mit allen ihren guten und schlechten Eigenschaften, so wird doch ein vollkommener Schöpfer niemals eine verächtliche und verdorbene Tat begehen, da jede Tat auf die Eigenschaften des sie Vollziehenden hinweist. Und welche Schuld trägt die verdorbene Kleidung, wenn ein erfolgloser Schneider sie nähte?
Wie berichtet wird [3], traf Rabbi Elasar, der Sohn von Rabbi Shimon, einst einen äußerst hässlichen Menschen und sagte ihm: „Wir hässlich bist du…“. Worauf jener antwortete: „Geh und sage es Demjenigen, Der mich schuf: „Wie hässlich ist die Sache, die Du erschaffen hast“.
Somit bezeugen diese Klugschwätzer lediglich ihre eigene Dummheit, indem sie behaupten, der Schöpfer habe uns aufgrund unserer Verworfenheit und Nichtigkeit verlassen. Stelle dir vor, wenn du einen Menschen treffen würdest, der es von Anfang an planen würde, Geschöpfe zu erschaffen, damit sie alle Tage ihres Lebens leiden und sich quälen würden wie wir, und mehr als das, sie nach der Erschaffung verlassen würde, ohne sogar nach ihnen sehen zu wollen, um ihnen wenigstens ein wenig zu helfen! Wie würdest du so jemanden verabscheuen und tadeln! Kann man also so etwas vom Alles Schaffenden und Belebenden denken?
5. Daher zwingt uns der gesunde Menschenverstand, das Gegenteil des oberflächlich Sichtbaren zu verstehen und zu beschließen, dass wir tatsächlich die besten und höchsten Geschöpfe sind, und es keine Grenze für unsere Wichtigkeit gibt, das heißt, Demjenigen würdig und gerecht, der uns schuf. Denn jeder Mangel, der dir an unseren Körpern auffällt, verweist nach allen Rechtfertigungen, die du dir nur ausdenken kannst, allein auf den Schöpfer, der uns und alle unseren Eigenschaften schuf, weil klar ist, dass Er uns geschaffen hat, und nicht wir selbst.
Wisse auch, dass all das Folgen sind, die aus unseren schlechten Eigenschaften und Zuneigungen resultieren, die Er in uns schuf. Doch das ist eine Gelegenheit, bei der wir uns den Abschluss der Handlung anschauen müssen und dann in der Lage sein werden, alles zu verstehen, wie die Redensart aufzeigt: „Zeige einem Narren keine unvollendete Arbeit“.
6. Und wie die Weisen sagten: „Der Schöpfer schuf die Welt nur, um seinen Geschöpfen Genuss zu schenken“.
Hier müssen wir aufmerksam werden und nachdenken, da darin das Ende, der Plan und die Handlung der Erschaffung der Welt liegen. Und denke nach: wenn die Schöpfungsabsicht darin bestand, den Geschöpfen Genuss zu bescheren, dann verpflichtet dies, in den Seelen einen riesigen Willen nach dem zu erschaffen, was Er ihnen zu geben gedachte. Denn die Größe eines jeden Genusses wird durch die Größe des Wunsches, ihn zu bekommen, gemessen. Und je größer der Wille zu empfangen ist, desto größer der empfangene Genuss, und je kleiner der Wille zu empfangen, desto kleiner der empfangene Genuss.
Denn das Schöpfungsziel an sich verpflichtet, in den Seelen den größten Wunsch zu erschaffen, der einem riesigen Genuss entsprechen würde, welchen der Schöpfer den Seelen zu geben gedachte, alle Seine Möglichkeiten nutzend. Und der riesige Genuss und der riesige Wille „steigen auf dem gleichen Halm hinauf“.
7. Und nachdem wir das erkannt haben werden, werden wir die zweite Untersuchung gänzlich verstehen können. Denn wir haben untersucht, was es für eine Wirklichkeit ist, von der man klar sagen könnte, dass sie sich nicht im Schöpfer selbst befindet, sondern ein neues Geschöpf ist, welches aus dem Nichts erschaffen wurde. Und nun, nachdem wir festgestellt haben, dass die Schöpfungsabsicht, die darin besteht, den Geschöpfen Genuss zu schenken, dazu verpflichtete, einen Willen zu erschaffen, vom Schöpfer alles Beste zu empfangen, was Er für den Menschen gedachte, so ist klar, dass sich dieser Wille zu empfangen natürlich nicht im Schöpfer befand, bevor er in den Seelen erschaffen wurde – denn von wem soll Er empfangen? Denn Er erschuf etwas Neues, das, was es in Ihm nicht gibt. Und gleichzeitig ist aus der Schöpfungsabsicht klar, dass der Schöpfer außer diesem Willen zu empfangen nichts weiter erschaffen musste, da Ihm dieses neue Geschöpf vollkommen ausreicht, um die Schöpfungsabsicht zu erfüllen – uns Genuss zu schenken.
Doch die ganze Erfüllung, die in der Schöpfungsabsicht eingeschlossen ist, das heißt alles Wohl, welches Er uns zu schenken gedachte, geht auf direkte Weise von Seinem Wesen aus, und das muss nicht neu erschaffen werden, weil es als etwas Existentes vom Existierenden zu dem Willen zu empfangen der Seelen gelangt. Somit ist uns vollkommen klar, dass das ganze Material des neuen Geschöpfes von Anfang bis Ende nur der Wille zu empfangen ist.
8. Nach dem oben Gesagten können wir die Kenntnis der Kabbalisten von der dritten Untersuchung verstehen. Wir haben uns gewundert, wie die Kabbalisten über die Seelen sagen können, sie seien ein Teil des Schöpfers, von Oben eingegeben, gleich einem vom Berg abgeschlagenen Stein, wobei der ganze Unterschied nur darin bestünde, dass das Eine – „ein Teil“, und das Andere – „das Ganze“ sei. Es schien uns verwunderlich: Angenommen, man könnte einen Stein vom Berg mit einer dazu geeigneten Axt abtrennen, doch wie kann man solches über das Wesen des Schöpfers (Azmuto) aussagen? Wodurch trennten sich die Seelen vom Wesen des Schöpfers, als sie aus dem Schöpfer austraten und zu Geschöpfen wurden?
Doch aus dem oben Geklärten wird offensichtlich, dass, wie eine Axt in der materiellen Welt eine Sache spaltet und sie entzweit, so teilt in der spirituellen Welt der „Unterschied der Form“ in zwei. So wird zum Beispiel, wenn zwei Menschen einander lieben, gesagt, dass sie zu einem Körper verschmelzen. Und wenn sie einander hassen, so heißt es, dass sie einander fern sind wie Ost und West. Die Rede ist dabei nicht von räumlicher Nähe oder Ferne. Die Rede ist von der Angleichung der Form, wenn jene, die das lieben, was der Andere liebt, und hassen, was der Andere hasst, als einander liebend und miteinander verschmelzende Menschen gelten. Und wenn es zwischen ihnen irgendeinen Unterschied der Form gibt, das heißt wenn der Eine etwas liebt, obwohl der Andere es hasst, so entfernen sie sich im Maß des Unterschieds der Form voneinander und hassen einander. Und wenn sie beispielweise in gegensätzlicher Form zueinander sind, das heißt, das alles, was der Eine hasst, vom Anderen geliebt wird, dann sind sie einander fern wie Ost und West, so wie zwei entgegengesetzte Pole.
9. Somit wirkt im Spirituellen der Unterschied der Form genauso, wie eine Axt in unserer Welt, die das Materielle spaltet, und das Maß der Entfernung wird durch das Maß des Unterschiedes der Form bestimmt.
Begreife daher, weil in den Seelen der Wunsch Genuss zu empfangen abgedruckt wurde, wie wir bereits klärten, diese Form aber im Schöpfer vollkommen fehlt, denn von wem sollte Er empfangen? Die Unterschiedlichkeit der Form, welche die Seelen erlangten, wirkt wie eine Trennung vom Schöpfer, gleich einer Axt, die den Stein vom Berg abschlägt. Die Seelen trennten sich also durch diesen Unterschied der Form vom Schöpfer und wurden als Geschöpfe unterscheidbar. Doch alles, was die Seelen vom Licht des Schöpfers fassen, resultiert aus Seinem Wesen (Azmuto) wie Seiendes von Seiendem.
Und wenn dem so ist, so finden wir, dass seitens des Lichts des Schöpfers, welches sie in ihrem Kli (der Wille zu empfangen) empfangen, sich dieses durch nichts vom Wesen des Schöpfers unterscheidet, denn es resultiert auf direkte Weise aus dem Schöpfer, wie Seiendes von Seiendem, direkt aus dem Wesen des Schöpfers. Und der ganze Unterschied zwischen den Seelen und dem Wesen des Schöpfers ist nichts mehr als die Tatsache, dass die Seelen ein Teil des Wesens des Schöpfers sind. Das heißt, dass das Maß des Lichts, welches sie in das Innere des Kli, welches der Wille zu empfangen ist, empfangen haben, bereits ein vom Schöpfer abgetrennter Teil ist, zumal dieses [Licht] durch den Willen zu empfangen seine Form geändert hat, wobei die Änderung der Form die Seele zu einem „Teil“ gemacht hat und dadurch aus dem Aspekt des „Ganzen“ hervorgegangen ist und zum Aspekt des „Teils“ geworden ist. Denn es besteht kein anderer Unterschied zwischen ihnen als nur der, dass das Eine das „Ganze“, und das Andere ein „Teil“ ist, wie ein vom Berg abgeschlagener Stein. Und sinne tiefgründig darüber nach, denn es ist unmöglich, solch Erhabenes näher zu erklären.
10. Und nun haben wir die Möglichkeit, die vierte Untersuchung zu verstehen. Wie ist es möglich, dass aus der Heiligkeit des Schöpfers ein System unreiner Kräfte (Tuma) und Klipot entsteht? Denn es ist äußerst fern von Seiner Heiligkeit, wie ein Pol vom anderen. Und wie ist es möglich, dass Er es erfüllt und belebt?
Zuvor müssen wir notwendigerweise die Existenz des Wesens des Systems unreiner Kräfte und Klipot verstehen. Wisse, dass jener riesige Wille zu empfangen, von dem wir sagten, dass er eben das Wesen der Seelen ist, die die Geschöpfe darstellen, die bereit sind, die ganze Erfüllung zu empfangen, die es im Schöpfungsplan gibt, in den Seelen nicht in seiner Form bleibt. Denn wenn er in ihnen bleiben würde, wären die Seelen gezwungen, für immer vom Schöpfer getrennt zu bleiben, denn der Unterschied der Form würde sie vom Schöpfer entfernen.
Und um diese Entfernung (vom Schöpfer) zu korrigieren, welche dem Kli der Seelen auferlegt ist, erschuf der Schöpfer alle Welten und unterteilte sie in zwei Systeme (wie es heißt, „Eines gegenüber dem Anderen schuf der Schöpfer“): das sind die vier Welten von ABYA de Kedusha (ABYA der Heiligkeit) und ihnen gegenüber die vier Welten der Unreinheit, ABYA de Tuma.
Und Er druckte den Willen zu geben im System von ABYA de Kedusha ab und nahm diesem System den Willen, für sich zu empfangen, und gab diesen dem System unreiner Welten ABYA de Tuma, welches infolgedessen vom Schöpfer und von allen reinen Welten abgetrennt wurde.
Daher werden die Klipot als „Tote“ bezeichnet, wie es geschrieben steht: „Opfer der Toten“, und auch als Sünder, die von ihnen abstammen, wie die Weisen sagten: „Die Sünder werden noch zu Lebzeiten als Tote bezeichnet,“ Denn der Wille zu empfangen, welcher in ihnen abgedruckt ist, und welcher der Form der Heiligkeit des Schöpfers entgegengesetzt ist, trennt sie von der Quelle des Lebens. Und sie sind äußerst weit von Ihm entfernt, so wie ein Pol vom anderen entfernt ist, da Er keinerlei Empfangen hat, sondern nur reines Geben. Die Klipot andererseits verfügen über keinerlei Geben, sondern können nur für sich empfangen, für ihren Selbstgenuss. Und es gibt keinen größeren Gegensatz als diesen. Und du weißt bereits, dass die spirituelle Entfernung beim geringen Unterschied der Form beginnt und mit deren Entgegengesetztheit der Form endet, welche die letzte Stufe der Entfernung ist.
[1]Sohar, Abschnitt Tasria, Punkt 40
[2]Talmud, Sanhedrin, 37
[3]Talmud, Taanit, Punkt 20